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Mohammed Schemsed-Din Hafis: Der Diwan

Regina Berlinghof:
Vorwort zur Neuedition 

Es ist mir eine große Freude, die Lieder und Gedichte des großen persischen Dichters Hafis in einer preiswerten Faksimile-Edition der deutschsprachigen Erstausgabe seines "Diwan"1) von 1812/13 vorlegen zu können. Im Goethejahr 1999 um so mehr, als es diese Ausgabe war, die Goethe mit Hafis bekanntmachte und ihn folgereich zum "Westöstlichen Divan" hinriß. Wer also den Spuren Goethescher Inspiration nachgehen will, wird hier in reichem Maße fündig (darüber später mehr). Es ist mir aber ein ganz besonderes Anliegen, einem größeren Publikum Gelegenheit zu geben, die glühende Liebeslyrik der "mystischen Zunge des Unsichtbaren", der "Rose von Schiras" oder auch nur des "närrischen Hafis" in vollem Umfang wieder oder neu zu entdecken. 

Gerade in unserer Zeit, in der die Menschen des Orients und Occidents durch Zuwanderung und Reisen ganz neu und unmittelbar miteinander in Berührung kommen, bilden Hafis' herrliche Gedichte eine Brücke, in der die Gegensätze wie "fundamentalistischer" Islam und "gottloser" Atheismus durch Hafis' freien Geist und seine feurige Liebesglut zu farbigen Facetten des "Einen" zusammenschmelzen. Hafis (= der Bewahrer des Koran) war ein tiefreligiöser Muslim und Sufi, der in der Tradition der islamischen Mystiker Gott in jeder konkreten Erscheinung und sinnlichen Form wiederfand. In seinen Liedern verherrlicht er nicht nur Allah und den Koran, er besingt in aller Sinnlichkeit die Schönheit der Natur, er schlürft den Moschusduft des Geliebten, und die Augenbraue der Geliebten versetzt ihn in Entzücken. Sein übervolles, freudetrunkenes Herz wird nicht müde, in immer neuen Worten die Köstlichkeit des Weines (!), des Rausches und der fröhlichen Geselligkeit zu lobpreisen. Und mit heiterer Ironie spottet Hafis über die verbietenden Buchstabenfrommen und Kuttenträger, die vom göttlichen Geschenk des Lebens und von der Lebensfreude nichts wissen wollen. Er gehört zu den großen Liebenden, die die ganze Fülle des Daseins als Geschenk Gottes erkennen. 


1) Diwan: persisch für Gruppe, Versammlung, hier: Liedersammlung 



 
Natürlich wurde er wegen seiner freisinnigen Gedichte angegriffen und als Ketzer und Gotteslästerer verfolgt. Aber selbst der berühmte Richter Ebusund, den man im 16. Jahrhundert um eine Fatwa anging, war bezwungen von der Schönheit, Leichtigkeit und Reinheit der Hafisschen Verse. In seinem Rechtsgutachten entschied er weiser als manch Heutiger: "Die Gedichte Hafisens enthalten viele ausgemachte und unumstößliche Wahrheiten, aber hie und da finden sich auch Kleinigkeiten, die wirklich außer den Grenzen des Gesetzes liegen. Das sicherste ist, diese Verse wohl voneinander zu unterscheiden, Schlangengift nicht für Theriak2) anzunehmen, sich nur der reinen Wollust guter Handlungen zu überlassen, und vor jener, welche ewige Pein nach sich zieht, zu verwahren. Dies schrieb der arme Ebusund, dem Gott seine Sünden verzeihen wolle."3)

Wenn heute für viele Islam und Fundamentalismus identisch sind, so zeigt Hafis den Fundamentalisten aber auch ihren Gegnern, daß für Muslime Religiosität und freier Geist keine Gegensätze sein müssen. 

"Schenke bring den Rosenwein
Der nach Moschus duftet,
Weil die Überweisen mir
So viel Ärger geben.
Wahrlich! nicht verkostet hat
Vom Genuß des Lebens,
Welchem die Verheißung auf
Morgen ward gegeben.
Gerne tut Hafis Verzicht
auf die Paradiese,
Wird ihm deines Heiligtums
Hochgenuß gegeben"4)


2) Theriak (griech.) der ein mittelalterliches Allheilmittel aus vielerlei Bestandteilen, darunter Theriakwurzel, Pimpinelle, Erzengelwurz. (aus: Brockhaus, 4. Auflage, 1968)
3) Diwan, Aus dem Vorwort Joseph von Hammer-Purgstalls (Band 1, S. XXXIV)
4) Diwan, Band 1, S. 427 



 
Mit seiner Liebeskraft, die dem Denken keinerlei Zügel anlegt, hat er verwandte Geister wie Goethe, Nietzsche, Rückert und viele andere neu beflügelt. 

Als Goethe 1813 die Gedichte Hafis' und anderer orientalischer Dichter entdeckte, entzündete das Feuer der Hafisschen Verse Goethes dichterische Phantasie und riß den Vierundsechzigjährigen zu glutvollen Liebesgedichten und Nachdichtungen hin. Im Wetteifern mit der verwandten Zwillingseele aus einer anderen Zeit und einer anderen Kultur entstand in einem neuen Schaffensrausch der "West-Östliche Divan". 

Goethe schrieb zu der Hammerschen Übersetzung:5) "Wieviel ich diesem würdigen Mann schuldig geworden, beweist mein Büchlein in allen seinen Teilen. Längst war ich auf Hafis und dessen Gedichte aufmerksam, aber was mir auch Literatur, Reisebeschreibung, Zeitblatt und sonst zu Gesicht brachte, gab mir keinen Begriff, keine Anschauung von dem Wert, von dem Verdienste dieses außerordentlichen Mannes. Endlich aber, als mir im Frühling 1813 die vollständige Übersetzung aller seiner Werke zukam, ergriff ich mit besonderer Vorliebe sein inneres Wesen und suchte mich durch eigene Produktion mit ihm in Verhältnis zu setzen. Diese freundliche Beschäftigung half mir über bedenkliche Zeiten hinweg und ließ mich zuletzt die Früchte des errungenen Friedens aufs angenehmste genießen." 

Goethe an anderer Stelle:6)

"Schon im vorigen Jahre waren mir die sämtlichen Gedichte Hafis in der von Hammerschen Übersetzung zugekommen, und wenn ich früher den hier und da in Zeitschriften übersetzt mitgeteilten einzelnen Stücken dieses herrlichen Poeten nichts abgewinnen konnte, so wirkten sie doch jetzt zusammen desto lebhafter auf mich ein, und ich mußte mich dagegen produktiv verhalten, weil ich sonst vor der mächtigen Erscheinung nicht hätte bestehen können. Die Einwirkung war zu lebhaft, die deutsche Übersetzung lag vor, und ich mußte also hier Veranlassung finden zu eigener Teilnahme. Alles was dem Stoff und dem Sinne nach bei mir Ähnliches verwahrt 


5) Goethe: Divan, Noten und Abhandlungen (Hamburger Ausgabe, 

Band 2, S. 253)

6) Goethe: Aus den Tag- und Jahresheften, 1815 (Hamburger Ausgabe, 

Band 10, 514)



 
und gehegt worden, tat sich hervor, und dies mit um so mehr Heftigkeit, als ich höchst nötig fühlte mich aus der wirklichen Welt, die sich selbst offenbar und im stillen bedrohte, in eine ideelle zu flüchten, an welcher vergnüglichen Teil zu nehmen meine Lust, Fähigkeit und Willen überlassen war. [...] 

Und wie mir die von Hammersche Übersetzung täglich zur Hand war, und mir zum Buch der Bücher wurde, so verfehlte ich nicht aus seinen Fundgruben mir manches Kleinod zuzueignen." 

Eines dieser bekanntesten Kleinodien liest sich bei Hafis so: 

     
     
Hafis:7)

Keiner kann sich aus den Banden 
Deines Haars befreien, 
Ohne Furcht vor der Vergeltung 
Schleppst Du die Verliebten. 
Bis nicht in des Elends Wüsten 
Der Verliebte wandert, 
kann er in der Seele Inners 
Heiligstes nicht dringen. 
Deiner Wimpern Spitzen würden 
selbst Kustem besiegen 
Deiner Brauen Schütze würde 
Selbst Wakaß beschämen. 
Wie die Kerze brennt die Seele, 
Hell an Liebesflammen 
Und mit reinem Sinne hab ich 
Meinen Leib geopfert. 
Bis du nicht wie Schmetterlinge 
aus Begier verbrennest, 
Kannst Du nimmer Rettung finden 
Von dem Gram der Liebe. 
Du hast in des Flatterhaften 
Seele Glut geworfen, 
Ob sie gleich längst aus Begierde


Goethe machte daraus:8)

Selige Sehnsucht 

"Sagt es niemand, nur den Weisen, 
Weil die Menge gleich verhöhnet, 
Das Lebendge will ich preisen, 
Das nach Flammentod sich sehnet. 

In der Liebesnächte Kühlung, 
Die dich zeugte, wo du zeugtest, 
Überfällt Dich fremde Fühlung 
Wenn die stille Kerze leuchtet. 

Nicht mehr bleibest Du umfangen 
In der Finsternis Beschattung, 
Und dich reißet neu Verlangen 
Auf zu höherer Begattung.

7) Diwan, Band 2, S. 90 
8) Goethe: Westöstlicher Divan, Buch des Sängers (Hamburger Ausgabe, 

Band 2, S. 18. Vergl. dazu auch die Anmerkungen von Erich Trunz S. 582)



 
Dich zu schauen tanzte. 
Sieh' der Chymiker der Liebe 
Wird den Staub des Körpers, 
Wenn er noch so bleiern wäre, 
Doch in Gold verwandeln. 
O Hafis! kennt wohl der Pöbel 
Großer Perlen Zahlwert? 
Gib die köstlichen Juwelen 
Nur den Eingeweihten."
Keine Ferne macht Dich schwierig, 
Kommst geflogen und gebannt, 
Und zuletzt, des Lichts begierig, 
Bist Du Schmetterling verbrannt. 

Und so lang Du das nicht hast, 
Dieses: Stirb und werde! 
Bist Du nur ein trüber Gast 
Auf der dunklen Erde."

 

Goethes Freude und Dankbarkeit, in Hafis eine verwandte Seele und einen ähnlich freien Geist gefunden zu haben, besonders wenn er unter den Angriffen der Klerikalen, Kleingeister und Bigotten litt, äußert sich vielleicht am schönsten in dem Gedicht:9)

Offenbar Geheimnis 

Sie haben dich, heiliger Hafis, 
Die mystische Zunge genannt,
Und haben, die Wortgelehrten,
Den Wert des Worts nicht erkannt. 

Mystisch heißt Du ihnen, 
Weil sie Närrisches bei dir denken
Und ihren unlautern Wein
In Deinem Namen verschenken.

Du aber bist mystisch rein, 
Weil sie dich nicht verstehn,
Der Du, ohne fromm zu sein, selig bist!
Das wollen sie dir nicht zugestehn.

Ähnlich beglückend fand Nietzsche in dem gottestrunkenen, "feinsten, hellsten" Hafis einen verwandten Geist. Was Buchstabenfromme als lästerliche Verherrlichung des Weines und des Rausches verdammten und immer noch verdammen mögen, versteht Nietzsche aus der ganzen Tiefe der eigenen Glücksfähigkeit: 


9) Goethe: Westöstlicher Divan, Buch Hafis (Hamburger Ausgabe, 

Band 2, S. 24)



 
An Hafis10)

Frage Eines Wassertrinkers: 

Die Schenke, die du dir gebaut, 

ist größer als jedes Haus, 

Die Tränke, die du drin gebraut, 
die trinkt die Welt nicht aus. 

Der Vogel, der einst Phönix war, 
der wohnt bei dir zu Gast, 

Die Maus, die einen Berg gebar, 
die - bist du selber fast! 

 

 
 
 
 
 

Bist Alles und Keins, bist Schenke und Wein. 

Bist Phönix, Berg und Maus, 

Fällst ewiglich in dich hinein, 
Fliegst ewig aus dir hinaus - 

Bist aller Höhen Versunkenheit, 
Bist aller Tiefen Schein, 

Bist aller Trunkenen Trunkenheit 
wozu, wozu dir - Wein?

 

 
 
 
 
 

Wenn Hafis den alten und neuen religiösen Fundamentalisten suspekt ist und bleibt, so mag sich auch manch moderner und aufgeklärter Abendländer, der sich in einen kalten, gleichgültigen Kosmos "geworfen" weiß, durch Hafis herausgefordert fühlen. Denn Hafis erinnert mit seiner ganzen orientalischen Lebensfreude uns "coole" Westler daran, daß wir mit allen Sinnen in diesem Universum verwurzelt sind und daß unsere Welt zu schön ist, um sie nicht zu lieben. Er gehört zu den Dichtern, die aus unendlicher Freude und dem lebendigen Glück heraus schreiben. Selbst in den Versen, die er in Schmerz und Liebeskummer gedichtet hat, lebt und atmet noch die ganze Wärme seiner Liebe. Auch im Unglück hat er seine Liebe und innerste Gottesverbundenheit niemals preisgegeben. 


10) aus den nachgelassenen Fragmenten, 28 [42] (de Gruyter/dtv Gesamtausgabe Band 11, 316)



 
"Eine Last von Leiden drückte 
Mächtig meine Seele nieder, 
Sieh da kam ein Wunderheiland, 
der die Last hat aufgegriffen.
Wenn du kommst, so ists geschehen
Um den Kram der Schönheitshändler
Denn es wird durch deine Schönheit
alle Ware aufgegriffen.
Alle sieben Himmel tönen
Nichts als Liebe! Liebe wieder,
Sieh! Der Blöde hat aus Allem
nur ein einzig Wort ergriffen.
Wer, Hafis, hat so besondere
Zauberworte dich gelehrt?
Statt des Amulettes hat die
Freundin dein Gedicht ergriffen."11)

Nietzsche beschrieb die Quelle der Hafisschen Dichtkunst so: "Der Wille zum Verewigen bedarf gleichfalls einer zweifachen Interpretation. Er kann einmal aus Dankbarkeit und Liebe kommen: - eine Kunst dieses Ursprungs wird immer eine Apotheosenkunst sein, dithyrambisch vielleicht mit Rubens, selig-spöttisch mit Hafis, hell und gütig mit Goethe, und einen homerischen Licht- und Glorienschein über alle Dinge breitend."12)
Aber wer wie Hafis so maßlos aus Liebes- und Gottestrunkenheit schreibt, ist bei den nüchternen und skeptisch gewordenen Abendländern und mehr noch bei den vorsichtigen und überernsten Deutschen noch immer auf Abwehr, Spott und Mißtrauen gestoßen. Goethe, Hölderlin, Kleist und Nietzsche haben davon beredt Zeugnis abgelegt. Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb es seit mehr als 130 Jahren zu keiner kompletten Neuübersetzung der Hafisschen Dichtung ins Deutsche gekommen ist. 


11 ) Diwan, Band 1, S. 121 
12) Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft (de Gruyter/dtv-Gesamtausgabe Band 3, S. 622)



 
Nietzsche, der selbst mit der Verherrlichung des ekstatischen Lebens Anstoß bei seiner Umwelt erregte und unter ihrem Unverständnis litt, beschrieb es so: 

"Zu den höchsten und erlauchtesten Menschen-Freuden, in denen das Dasein seine eigene Verklärung feiert, kommen, wie billig, nur die Allerseltensten und Best-Gerathenen. [...] Dann wohnt ein überströmender Reichthum vielfältigster Kräfte und zugleich die behendeste Macht eines "freien Wollens" und herrschaftlichen Verfügens in Einem Menschen liebreich bei einander, der Geist ist dann ebenso in den Sinnen heimisch und zu Hause, wie die Sinne in dem Geiste zu Hause und heimisch sind; und Alles, was nur in diesem sich abspielt, muß auch in jenen ein feines außerordentliches Glück und Spiel auslösen. Und ebenfalls umgekehrt! _ man denke über diese Umkehrung bei Gelegenheit von Hafis nach; selbst Goethe, wie sehr auch schon im abgeschwächten Bilde, giebt von diesem Vorgange eine Ahnung. Es ist wahrscheinlich, daß bei solchen vollkommenen und wohlgerathenen Menschen zuletzt die allersinnlichsten Verrichtungen von einem Gleichniß-Rausche der höchsten Geistigkeit verklärt werden; Sie empfinden an sich eine Art Vergöttlichung des Leibes und sind am entferntesten von der Asketen-Philosophie des Satzes "Gott ist ein Geist": wobei sich klar heraus stellt, daß der Asket "der mißrathene Mensch" ist, welcher nur ein Etwas an sich, und gerade das richtende und verurtheilende Etwas gut heißt _ und "Gott" heißt. Von jener Höhe der Freude, wo der Mensch sich selber und sich ganz und gar als eine vergöttlichte Form und Selbst-Rechtfertigung der Natur fühlt, bis hinab zu der Freude gesunder Bauern [...]: die ganze lange ungeheure Licht- und Farbenleiter des Glücks nannte der Grieche, nicht ohne die dankbaren Schauder dessen, der in ein Geheimniß eingeweiht ist, nicht ohne viele Vorsicht und fromme Schweigsamkeit _ mit dem Götternamen: Dionysos. _ Was wissen denn alle neueren Menschen, die Kinder einer brüchigen vielfachen kranken seltsamen Mutter, von dem Umfange des griechischen Glücks, was könnten sie davon wissen! Woher nähmen gar die Sklaven "moderner Ideen" ein Recht zu dionysischen Feiern!"13)


13) Nietzsche: Nachgelassene Fragmente, August-September 1885, 41 [6] (de Gruyter/dtv-Gesamtausgabe Band 11, 680)



 
Das Glück des Hafis ist eine lebendige Gabe des Orients, die wir Abendländer dankbar annehmen sollten. Denn wenn wir uns auf sein Glück einlassen und in uns selbst das große Glück zulassen, dann gelangen wir zu den Quellen, aus denen das orientalische Glück, das griechische Glück und auch das Glück des "modernen Menschen" allesamt fließen: Je stärker wir die Liebe zum einzelnen, zum Konkreten, zum Geliebten und zur Geliebten wachsen lassen, um so leichter werden wir die Verbindung zur kosmischen und göttlichen Liebe wiederfinden. 
Regina Berlinghof, Kelkheim 
im August 1999
(c) Copyright Regina Berlinghof, eMail: mail@regina-berlinghof.de
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