2.01.2006
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Putin
und Gasprom oder Gas anstelle von Raketen
Gasprom stellt der
umbotmäßigen Ukraine das Gas ab - oder verlangt den
fünfmal höheren Weltmarktpreis - gegen alle
vertraglichen Abmachungen.
Dazu O-Ton ZDF-Nachrichten heute: Gas anstelle von Raketen, das ist
eine neue Waffe und eine Überraschung. "Bisher hatte sich
Putin als verläßlicher Vertragspartner erwiesen."
Die ZDF-Nachrichtenredaktion scheint von der Alzheimer Krankheit
befallen zu sein. Jedenfalls scheint sie - wie schon Gerhard
Schröder - das Vertragsgebaren des staatlichen Unternehmens,
das fest in den Händen des "lupenreinen Demokraten" Putins ist,
vergessen zu haben.
Hier ein paar Zitate aus dem Internet, die für sich sprechen:
28.
April 2001: |
Der
Kreml übernimmt die Kontrolle über den
oppositionellen
Fernsehsender NTW (Von
Wladimir Wolkow und Stanislav Smolin)
Auf
einer Sondersitzung am 3. April wechselten die Aktionäre des
Fernsehsenders NTW das Management des Senders aus und ernannten einen
neuen Generaldirektor. Das Treffen war von "Gasprom-Media", das von Alfred Koch
geführt wird, im Namen des Energie-Giganten Gasprom einberufen
worden und fand in der Gasprom-Zentrale in Moskau statt. Hinter den
Entscheidungen kann man deutlich die Handschrift des Kreml und von
Präsident Wladimir Putin persönlich erkennen, der Gasprom -
den größten Anteilseigner von Media-Most nach Gussinski -
benutzte, um den Fernsehsender de facto unter seine Kontrolle zu
bekommen. |
9.
April 2001
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Die
taz: NTV ist keine Makkaronifabrik"
Der Erdgasgigant Gasprom soll
im Auftrag des Kreml den wichtigsten unabhängigen Fernsehsender
Russlands in die Knie zwingen. Ein Gespräch mit dem Komiker Viktor
Schenderowitsch über Boris Jordan, Ted Turner und den Ernst der
Lage |
18.
April 2001 |
taz-online, Elke Windisch
Nach dem Wechsel in der Chefredaktion des russischen Senders NTW
schließt Gasprom zwei kritische Publikationen
Die Vorgänge um
"Sewodnja" und "Itogi" seien "die natürliche Fortsetzung der
Politik der Machthaber zur Vernichtung unabhängiger Medien",
hieß es in einer am Dienstag von MediaMost verbreiteten
Presseerklärung. Der Konzern werde zusammen mit den Journalisten,
deren Arbeitsplätze bedroht sind, "für die Rechte der Leser,
Zuschauer und Hörer kämpfen. Wir werden Mittel und Wege
finden, unsere Arbeit fortzusetzen, jedenfalls so lange, bis sich in
Russland nicht eine offene Diktatur etabliert", heißt es in der
Erklärung weiter. Auch der zu MediaMost gehörende
Rundfunksender Echo Moskaus könnte nach Angaben des Senders mit
ähnlichen finanziellen Tricks bald in die Hände von Gasprom fallen, wie die
Nachrichtenagentur Interfax berichtete.
...
Die von Gasprom ernannte neue
NTW-Führung setzte am Wochenende 40 NTW-Journalisten ab. Eine
Sprecherin der entlassenen Redakteure sagte, bis Montag hätten 350
Angestellte dem Sender den Rücken gekehrt, darunter 85 Prozent des
journalistischen Stabes. NTW war der einzige von der Regierung
unabhängige Fernsehsender, der sein Programm in ganz Russland
ausstrahlte. Anfang April hatte der Hauptgläubiger
Gasprom die Übernahme des hoch verschuldeten Senders beschlossen.
Vor einem Moskauer Gericht soll Anfang Mai verhandelt werden, ob die
Übernahme rechtens war.
Die Vereinigten Staaten äußerten sich besorgt über die
Übernahme von NTW. "Er ist der einzige der drei größten
Fernsehsender in Russland, die nicht unter Kontrolle der Regierung
stehen", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard
Boucher. Er sprach von einem großen Verlust für das
russische Volk, falls es nach dem Wechsel in der NTW-Führung nicht
mehr über eine so große Bandbreite von Informationen und
Meinungen verfügen könne.
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22. Januar
2002
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Moskauer Fernsehsender TV-6 abgeschaltet
NZ Netzeitung:
Der letzte private russische TV-Sender mit landesweiter Reichweite
musste dichtmachen.
Der russische Fernsehsender TV-6 hat am Dienstag um Mitternacht den
Sendebetrieb eingestellt. Das russische Medienministerium annullierte
am späten Montagabend die Sendelizenz des letzten landesweiten
privaten
Fernsehsenders. Kurz nach Mitternacht wurden
der Redaktion Strom und Telefonleitungen abgeschaltet. Seit dem
Morgen werden auf dem Sendeplatz von TV-6 Sportübertragungen
ausgestrahlt.
Nach der Übernahme des russischen Privatsenders NTW durch den halbstaatlichen Gasprom-Konzern hatte
TV-6 als einziger großer Fernsehsender offen die Politik von
Präsident
Wladimir Putin kritisiert. Bürgerrechtler und die TV-6-Redaktion
glauben, dass die Schließung des Senders politisch motiviert ist.
Mehrere regierungskritische Journalisten waren von NTW zu TV-6
gewechselt. |
Muß ich noch die Vorgänge um den Yukos-Oil-Konzern
erwähnen, der genau zu dem Zeitpunkt wegen "Steuerschulden"
zerschlagen wurde, als sein Inhaber Kritik an Putin zu
äußern wagte?
1. Juni
2005
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Handelsblatt
Steuerrückzahlungen
bringen Yukos zu Fall
Parallel zum Prozess gegen Michail Chodorkowskij ist
sein einstiges Unternehmen, der Ölkonzern Yukos, inzwischen
weitgehend zerschlagen worden. Steuernachforderungen
von insgesamt 28 Mrd. Dollar brachten den einstmals
führenden russischen Ölgiganten an den Rand des
Zusammenbruchs.
Seit der erzwungenen Abspaltung der wichtigsten Fördertochter
Yuganskneftegaz (YNG) im Dezember hat Yukos sein Personal reduziert.
Der YNG-Zwangsverkauf an den Staatsölkonzern Rosneft führte
nach Insiderberichten auch dazu, dass sich die Chefs der
Fördereinheiten und Raffinerien von der Konzernzentrale kaum noch
in die Karten schauen lassen: „Die Raffinerien stimmen sich
inzwischen mit Rosneft ab und nicht mit uns, weil die das Öl
liefern und nicht wir.“ Gestern
verklagte Yukos das russische
Finanzministerium sowie die Staatskonzerne Gazprom und Rosneft wegen des Zwangsverkaufs von
Yuganskneftegaz auf Schadensersatz in Höhe von 11,5 Mrd. Euro. |
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