WEB-Tagebuch Regina Berlinghof
Gerade in "Kulturzeit" gehört: Amos Oz erhält den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis. Ich freue mich sehr. Nicht nur, weil er - so die Jurybegründung - "ein Meister der modernen hebräischen Prosa sei. Zudem setze der Autor sich in seinen Werken für den Frieden zwischen den Völkern ein und bekämpfe jede Form des Fanatismus." (Zitat nach Webseite des österreichischen "Standard")
Er ist eine der wenigen israelischen Stimmen, die entschieden für den Frieden zwischen Arabern und Israelis eintritt - und dafür auch Land zurückgeben will.
Mich bezaubern seine Romane, obwohl ich noch gar nicht so viele gelesen habe. "Der dritte Zustand" und gerade vor ein paar Tagen beendet "Die Geschichte von Liebe und Finsternis". Ein biographisch/autobiographischer Roman - die Geschichte seiner Jugend und seiner Familie bis zurück zu den Wurzeln in Osteuropa. Ein Roman, der einen in seinen Bann zieht, weil man immer mehr von den Menschen, ihren Eigenheiten, ihren Erlebnissen und Erfahrungen lesen will. Sein Verhältnis zu den Eltern, zu dem wortversponnenen Vater und zur sensiblen, künstlerisch veranlagten Mutter, die Selbstmord begeht, als er gerade zwölf Jahre alt ist. Die Anfangsjahre in einer Kellerwohnung in Jerusalem, dann der Bruch und Wechsel in ein Kibbuz. Der Roman ist ganz leicht geschrieben. Aber er berührt einen ganz wundersam in der Tiefe, mitten im Herz.
Nun sitzen sie beieinander, Bush und Putin, die ehrlichen und lupenreinen Demokraten. Eigentlich fehlt nur noch China in der Runde.
Dann hätten wir die gewaltsame Niederschlagung der Demokratiebewegung am Tiananmen-Platz vor 18 Jahren neben dem Einmarsch im Irak und Guantanamo mit seinen Häftlingen ohne richterlichen Haftbefehl und Tschetschenien mit den russischen Bombardierungen und Morden.
Eine Schande für sogenannte zivilisierte Staaten ohnegleichen. Das mußte mal gesagt werden.