WEB-Tagebuch Regina Berlinghof |
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Februar
2008 |
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Die Zwangsassimilierung des türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan Als Ministerpräsident Erdogan davon sprach, daß Zwangsassimilierung verbrecherisch und ein Verstoß gegen die Menschenrechte sei, meinte er damit sicherlich die Zwangstürkisierung der Kurden, Araber und Armenier innerhalb der Türkei - seit Jahrzehnten praktiziert mit dem Verbot des Gebrauchs der eigenen Sprache in der Schule, an den Universitäten und im öffentlichen Leben. |
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Milliarden für Banken,
Bettelbeträge für Kultur und die Verantwortlichen Zum Milliardengrab der IKB/KfW Wenn man bedenkt, welche Hürden die öffentlichen Träger gegen einen Anträge zur Förderung einer Kultur- oder Bildungsveranstaltung aufrichten, wie die Budgets von Bibliotheken, Orchestern, Theatern rigoros beschnitten werden oder Kulturinstitutionen "mangels Geld" gleich ganz geschlossen werden, dann kann einen das große Heulen überkommen, wenn man zusieht, wie der KfW/IKB die Milliarden für nichts und wieder nichts nachgeschmissen werden. Dieselben Politiker, die keinen Cent "erübrigen" können für Kultur oder Soziales zeigen bei der KfW keinerlei Hemmungen. Am meisten ärgert mich dabei die Unverfrorenheit und Verlogenheit, wenn sich nun die Politiker gegenseitig Versagen vorwerfen. Dabei sitzen bei der KfW die Vertreter aller Parteien im Verwaltungsrat und kassieren einen schönen Batzen für die Überwachung der KfW und ihrer Töchter. Von deren Honoraren kann ein Hartz IV-Empfänger nur träumen. Nicht nur SPD- und CDU Ministerpräsidenten und Bundesminister tummeln sich dort. Auch die Gewerkschaftsbosse und nicht zuletzt Oskar Lafontaine, der Vorsitzende der Linken, der so gerne gegen den Kapitalismus wettert und sich beide Hände ebenso gerne von den Kapitalisten füllen läßt. Hier die Komplettliste des Verwaltungsrates von der Homepage der KfW: http://www.kfw.de/DE_Home/Die_Bank/DieOrganisationderKfW/DerVerwalt.jsp Vorsitzender des Verwaltungsrats: Stellvertretender Vorsitzender: Weitere Mitglieder sind: Dr. Günter Baumann Anton F. Börner Dr. Uwe Brandl Frank Bsirske Professor Dr. Ingolf Deubel Professor Dr. Kurt Faltlhauser Sigmar Gabriel Heinrich Haasis Peter Jacoby Dr. Siegfried Jaschinski Bartholomäus Kalb Roland Koch Jürgen Koppelin Oskar Lafontaine Waltraud Lehn Dr. Helmut Linssen Claus Matecki Dr. Michael Meister Franz-Josef Möllenberg Hartmut Möllring Klaus-Peter Müller Matthias Platzeck Dr. Christopher Pleister Alexander Rychter Christine Scheel Hanns-Eberhard Schleyer Horst Seehofer Michael Sommer Gerhard Sonnleitner Dr. Frank-Walter Steinmeier Ludwig Stiegler Jürgen R. Thumann Wolfgang Tiefensee Heidemarie Wieczorek-Zeul N.N.
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Liebe im Geschwindigkeitsrausch Vier Monate nach der Scheidung von Cécilia hat Sarkozy seine neue Flamme Carla geheiratet. Nun bin ich gespannt, wann die ersten Scheidungsgerüchte auftauchen. |
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Krieg
und Frieden (2) - Der Roman - und die BBC-Verfilmung Auch eine schlechte Verfilmung hat ihr Gutes. Sie hat mich dazu gebracht, das Original zu lesen - und diesmal ganz und ohne Überschlagen vieler Seiten wie bei der ersten Lektüre als Studentin oder Schülerin. Was interessierten mich damals Kriegs- und Schlachtenpläne, was Strategie, was Taktik! Was interessierten mich "langweilige" Salongespräche! Mich interessierten die Liebesgeschichten: Natascha, Andrei, Pierre, Marja, Nikolai, Sonja, Helene, allenfalls noch die Intrigen. Diesmal las ich alles mit höchsten Interesse. Auch die philosophisch-essayistischen Einschübe Tolstois zur Massenpsychologie, zu den "Genies der Geschichte" und den Beweggründen von Kriegen und dem Verlauf von Schlachten, zu Plänen und deren Umsetzung. Ein grandioser Roman, bei dem noch die unbedeutendsten Nebenfiguren zum Glanz und zur Tiefe des Ganzen beitragen. Ein großes Mosaik persönlicher und geschichtlicher Schicksale. Alles ineinander verwoben, sich spiegelnd, reflektierend im Großen wie im Kleinen. Was Tolstoi zu den Napoleonischen Kriegszügen schreibt, erhellt noch die heutigen Kriegsszenerien und Motive. Außerdem: Übers Internet stieß ich auf die frühere TV-Verfilmung des Romans durch die BBC von 1972, die es zum Glück als DVD gibt. Unbedingt zu empfehlen. Näher an das Buch kommt keine andere Verfilmung. 20 Folgen zu insgesamt 15 Stunden. Absolut überzeugend ist Anthony Hopkins als Pierre. Morag Hood als Natascha wirkt manchmal äußerlich zu alt, was sie mit betonter Kindlichkeit wettzumachen versucht. Trotzdem ist sie noch um Klassen besser als Clemence Poesy, denn sie überzeugt durch feuriges Temperament und ein lebhaftes Gefühlsleben, verströmt also genau jenen Charme, den Tolstoi ihr beigab. In dieser Verfilmung werden die wichtigen inneren Monologe der handelnden Personen nicht unterschlagen, ebensowenig die Nebenfiguren wie Wera, Drubezkoi, Berg. Pierres vorübergehende Sinnsuche bei den Freimaurern wird gezeigt. Das gleiche gilt für die unterschiedlichen internen Positionen und Diskussionen der russischen und französischen Heeresführungen - und die Schlachtenszenen zeigen tatsächlich etwas von den damaligen Formationen und Bewegungen. Das ZDF behauptete, man brauche den Roman nicht mehr zu lesen, wenn man die neue Verfilmung gesehen habe. Eine glatte Unverschämtheit, wenn man an all die verfälschenden "Zutaten" denkt, die im Buch überhaupt nicht vorkommen, von den Auslassungen ganz zu schweigen. Wenn man sich den Genuß der Lektüre unbedingt entgehen lassen will, dann wird die BBC-Verfilmung dem Roman am meisten gerecht. Dank englischer Untertitel kann man den Dialogen auch dann gut folgen, wenn die Wortwechsel ein bißchen zu schnell oder unklar ans Ohr gelangen. |
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Übersicht / Table |