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LESERBRIEFE AN DIE ZEIT

Verlag DIE ZEIT
Redaktion Feuilleton

20. September 1998

 Betrifft: „Der Präsident und das Mädchen“ (Ulrich Greiner) oder  1001 Nacht im Weißen Haus - DIE ZEIT vom 17.9.98

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sex im Weißen Haus muß was besonderes sein. Wie anders wäre sonst zu erklären, daß ein Feuilleton-ZEIT-Redakteur sich die Mühe macht, die allseits bekannten Einzelheiten des Starr-Reports auch noch märchenhaft nachzuerzählen. Aber so brav in Grimmscher Kinder- und Hausmärchenmanier, daß ein kleiner boshaften Dschinn aus 1001 Nacht - wohl ein Liebhaber der oralen Erzählkultur - dazwischenfunkte und bei Ulrich Greiner und seinen Korrekturlesern alle Sicherungen durchknallen ließ. Bei Scheherazade hätten sie sich vergewissern können, daß der Kalif von Bagdad keinen Harun ar-Raschid hatte - denn der Kalif war Harun ar-Raschid höchstselbst. Sein „Bedienter“ war der Wesir Dscha’afar, der Barmekide.
Auch der Blick in ein Geschichtsbuch über die arabische Welt hätte weitergeholfen: Der berühmte Kalif Harun ar-Raschid lebte von 786-809 und unterhielt diplomatische Beziehungen zu Karl dem Großen. Die Familie der Barmekiden stellte in drei Generationen die höchsten Beamten und Ratgeber der Abbasidenkalifen.
 

Mit freundlichen Grüßen
Regina Berlinghof
 

P.S.  vom 23. September 1998: 
Dieser Dschinn scheint immer noch sein Spielchen (auch mit mir :-)) zu treiben: Harun ar-Raschid lebte laut Brockhaus, von 763 oder 766 (Geburtsjahr ist etwas unklar) bis 809. Seine Regierungszeit dauerte von 786-809. Davon kann Bill Clinton natürlich nur träumen!
 


 

 
 
 
 
 
 
 
 


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