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LESERBRIEFE AN DIE ZEIT - abgedruckt am 25.5.2005

Verlag DIE ZEIT
Redaktion Feuilleton

email vom 16. Mai 2005

Betrifft: "Glauben ist mehr als ein Körperzustand" - zum Interview mit Bischof Wolfgang Huber, Zeit (Wissen) vom 12.5.05

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn Bischof Huber den Begriff Religion nicht mehr auf religare/religio = zurückbinden/Rückführung sondern auf "religere" = wiederlesen zurückführen will, dann frage ich mich, wie in den letzten Jahrtausenden und in den verschiedensten Kulturen Millionen von Analphabeten ein religiös fundiertes Leben führen konnten. Es ist wirklich unverständlich, wie ein prominenter Kirchenmann so wenig über den Tellerrand seiner eigenen Buchreligion hinausblicken kann. Versuchen Sie es mal durch Liebe oder mit Meditieren, Herr Huber! Am besten in freier Natur und an einem Ort, der vom Menschen noch nicht für seine eigenen Zwecke kultiviert oder zivilisiert wurde, also wilde Berggegenden, Heide, Wüste, Meer. Oder nachts der Sternenhimmel, sofern man die Sterne noch sehen kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Regina Berlinghof


 
 
 
 
 
 
 
 


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(c) Copyright Regina Berlinghof, eMail: mail@regina-berlinghof.de
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