WEB-Tagebuch Regina Berlinghof |
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August 2006 | ||
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Peer
Steinbrück und der gestrichene Urlaub Da wir nach Peer Steinbrück mehr für unser Alter und Krankheiten vorsorgen sollten, anstatt in den Urlaub zu fahren, schlage ich vor, daß all die Millionenabfindungs-Mißmanager einige urlaubsbedürftige Familien regelmäßig in ihren Urlaub mitnehmen. |
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Günter
Grass und kein Ende Was für ein Pomp um ein spätes Geständnis: erst zwei volle Interviewseiten im Feuilleton der FAZ, dieses Wochenende plötzlich wieder eine FAZ-Tiefdruckbeilage am Samstag mit Vorabdruck der Autobiographie und Zwiebelzeichnungen des Autors. Das Papier der Tiefdruckbeilage so steif und prätentiös wie die Grass'schen Sätze. Vielleicht hat Grass wirklich nur daran gedacht, sein Gewissen zu erleichtern und die unrühmliche Waffen-SS-Zugehörigkeit öffentlich einzugestehen. Der Platz genau für dieses Geständnis war seine Autobiographie. Nicht mehr und nicht weniger. Jeder hätte dort das Bekenntnis seiner Zugehörigkeit zur Waffen-SS nachlesen und seine eigenen Schlüsse daraus ziehen können. In der Autobiographie hätte Grass auch darlegen können, warum er all die Jahre gegenüber der Öffentlichkeit und seinem Biographen Jürgs geschwiegen hat. Aber dieses ganze publizistische Drumherum bekräftigt nur den einen Verdacht: Den Autor zieht es wieder ins Licht der Öffentlichkeit, und die Verkaufszahlen seiner Autobiographie treiben ganz willkommen nach oben. Das "Geständnis" eines Moralapostels, der andere immer wieder wegen Verschweigen und Verdrängen angriff, hätte früher kommen können - und vor allem leiser und bescheidener. |
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Übersicht / Table |