WEB-Tagebuch Regina Berlinghof |
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Juni 2009 | ||
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Die
Präsidentschaftswahl im Iran 2 - nach der Freitagsrede von Khamenei Das war zu erwarten und ist doch ein Trauerspiel. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob das iranische Volk die Bevormundung durch das Mullahregime noch länger dulden will. Denn auch die enormen Öleinnahmen kommen nicht in die Wirtschaft und zur Bevölkerung, sondern versickern in den dunklen Kanälen der Herrschenden - allen voran Ahmadinedschad, Raf(f)sandschani und den Lenkern der Pasdaran, Basidschi und des Militärs. Man kann nur die Luft anhalten und hoffen |
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Die
Präsidentschaftswahl im Iran Wer die Ereignisse im Iran seit langem verfolgt, wird von den Wahlfälschungen nicht überrascht sein. Und doch treffen mich unvermittelt Wut und Trauer, wenn ich im Fernsehen und den Internetvideos mit ansehen muß, wie ein freiheitsliebendes und intelligentes Volk von den eigenen Leuten für dumm verkauft und brutal unterdrückt wird. Als ich letztes Jahr drei Wochen lang im Iran herumreiste, schrieb ich in meinem Kurzreisebericht am Schluß: "Die Iraner, mit denen ich unterwegs oder im Flugzeug sprechen konnte, liebten weder das Mullahregime noch weinten sie dem Schah eine Träne nach. Ihren Präsidenten Ahmadinedschad nannten sie einen Irren. Aber das Recht auf eigene Atomkraft verteidigten sie alle. Zu oft, zu rücksichtslos und zu selbstsüchtig haben sich bis in die jüngste Zeit fremde Großmächte in die ureigensten Belange der Perser eingemischt. Das macht empfindlich. „Wenn Chatami bei den nächsten Wahlen wieder als Präsident kandidiert, wird er garantiert gewählt.“ Sollte also nächstes Jahr im Iran wie in den USA ein vernunftgesteuerter Präsident an die Macht kommen, könnte es doch noch Hoffnung auf einen gemeinsamen Dialog und ein friedliches Miteinander mit dem Iran geben." Chatami verzichtete zugunsten Mussawis auf die Kandidatur. Geschah dies vielleicht aus der berechtigten Sorge, daß man seinen sicheren Sieg auf krummen Wegen verhindern würde? Mit Mussawi als Gegenkandidat hatte Ahmadinedschad vermutlich mit leichterem Spiel und leichteren Sieg gerechnet. Nur ging seine Rechnung nicht auf. Ich hoffe nur, daß die Machthaber es nicht zu einem Blutbad nach chinesischem Vorbild kommen lassen. Dann hätten die Mullahs aber jedes moralisches Ansehen verwirkt. Die Hoffnung auf Vernunft bleibt noch. Iran Der Gottesstaat ist nicht der Staat Gottes. Gott liebt seine Kinder bunt, offen und frei! |
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Schwatzkultur
in Bayern4 Klassik - Samstag Morgen Wieder einmal Bayern4 Klassik gehört. Die übermuntere Ansagerin, die sich wohl als Moderation fühlt, verschwatzt sich derart, daß sie noch in die beginnende Musik hineinsprechen muß – diesmal sind Bruckners Scherzo der 4. Symphonie und Gershwins Rhapsody in Blue betroffen. Die Hauptsache, sie kann ihre Begeisterung und Wertung der Musikstücke zum Ausdruck bringen. Das Gerede, die Vorankündigungen für Redaktionsbeiträge, Veranstaltungen nehmen immer mehr überhand. Die Musikstücke selbst und ihre Interpreten werden meist nur noch im Nachhinein vermeldet. Dann wieder lange Zwischentexte. Redaktionsbeiträge und Sprecheransagen werden zum Eigentlichen und machen die Musik zur Nebensache. Die Selbstdarstellung der Sprecher ist alles. Was waren das für Zeiten, als Bayern4 Klassik die Musikstücke samt Musikern vor und nach dem Spiel bekanntgab und allenfalls zwei oder drei Sätzchen - durchaus mit Humor gewürzt - zur Überleitung brauchte. 13.6.09 Samstag morgens ab 8.00 Uhr |
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