Tussi, stimmt es, daß die abendländische Kultur allen anderen Kulturen überlegen ist?
Selbstverständlich, jedenfalls die Kultur des italienischen Ministerpräsidenten
Berlusconi. Seine halbseidenen Sex-Fernsehsender einschließlich strippender
Nachrichtensprecherinnen sind höchste Kultur. Und beweist nicht der
Entzug des Polizeischutzes für Richter und Staatsanwälte, die
gegen die Mafia ermitteln, seine überlegene Werteskala?
Tussi, ist Ariel Scharon für den Frieden?
Selbstverständlich. Er grüßt alle Menschen mit "Schalom",
was Frieden heißt. Dann kann er anschließend besser die Polizeistationen
der Palästinenser bombardieren, damit die palästinensischen Polizisten
leichter die Hamas-Terroristen verfolgen können.
Tussi, sind die Hamasanhänger für den Frieden?
Selbstverständlich. Sie grüßen alle Menschen mit "Salaam",
was Frieden heißt. Dann können sie besser sich selbst solange
in die Luft sprengen, bis alle Israelis und sonstige Ungläubige (in
Amerika, Europa, Asien, Afrika und Australien) friedlich unter der
Erde liegen.
Tussi, steht die Europäische Gemeinschaft für Sicherheit und Gerechtigkeit?
Selbstverständlich. Denn sie legt bis ins letzte Detail den Krümmungsgrad
der Bananen fest und erlaubt ganz analog krumme Bilanzen in Italien und
schützt Kriminelle wie Berlusconi vor der Auslieferung aufgrund ausländischer
Haftbefehle. Nur Leute ohne Verbindungen in höchste Kreise müssen
warten. Wie die Eltern der Dutrouxopfer auf den Prozeß.
Tussi, ist der Dialog der Religionen sinnvoll?
Selbstverständlich. Man kann über alles reden, auch über
Gott, Allah, Brahma, Jahwe usw. Auch Mediziner führten den Dialog
über Begriffe wie cor (lat.), Herz, heart, coeur, qalb (arab.), lev
(hebr.), als sie über einen kleinen Muskel im Innern sprachen.
Aber als die Mediziner das Sezieren lernten, brauchten sie über Begriffe
nicht mehr zu diskutieren. Das war der Beginn der Neuzeit in den Naturwissenschaften.
Nur die Theologen, Priester, Mullahs blicken lieber in heilige Bücher,
heilige Gebäude oder in den heiligen Himmel als in ihr Inneres. Das
nennt man die Ungleichzeitigkeit der Kulturen. Nur Mystiker haben den Blick
nach innen gewandt, weshalb sie bei den Orthodoxen jeglicher Glaubenscouleur
nicht sonderlich beliebt sind. Man hat die Störenfriede lieber als
Ketzer verfolgt, verbrannt, gekreuzigt, lächerlich gemacht oder einfach
nicht ernstgenommen. Es war schon immer etwas Anstößiges, einen
neuen Blick zu wagen und andere dazu aufzufordern. Das erfuhr auch Galileo
Galilei, als er seinen Mitwissenschaftlern das Fernrohr vor die Augen hielt,
um ihnen die Jupitermonde zu zeigen
Stand: 21. Dezember 2001
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