Regina Berlinghof REZENSIONEN: Geschichten mit viel Seele, ein wenig Erotik und einem Hauch Mystik Die Erzählungen in Regina Berlinghofs Buch "Wüste, Liebe und Computer" drehen sich um Gefühle und Natur Von Sabine Krischke KELKHEIM. Als Kind träumte die Kelkheimer Autorin Regina Berlinghof davon, Schauspielerin zu werden. Dass ihr das Rollenspiel liegt, beweist die 52-Jährige nun literarisch in der Erzählsammlung 'Wüste, Liebe und Computer.' Ob verkopfter Wissenschaftler, spleeniger Reisebuchautor, alternde Studienrätin, verführerische Nymphe oder pubertierender Jugendlicher - Berlinghof wechselt mit spielerischer Leichtigkeit die Rollen, denkt sich feinfühlig in ihre fiktiven Protagonisten hinein. So unterschiedlich die Akteure auch sind, eines haben die neun Erzählungen gemein: Allesamt sind es menschlich-zauberhafte Geschichten mit viel Seele, einem Schuss Erotik und einem Hauch Mystik, die weniger den Verstand als das Gefühl ansprechen und die Augen für das Fremde öffnen. Regina Berlinghofs Rezept heißt Konfrontation. Der Computer hassende Reisebuchautor muss plötzlich mit seiner dem Laptop verfallenen Gattin zurechtkommen. Ausgerechnet die verklemmte Studienrätin wird aus heiterem Himmel mit erotischen Liebesbriefen im Stil der Minnesänger bombardiert. Der in die Zukunft reisende Wissenschaftler landet just bei den Neandertalern und entdeckt sein Gefiihl für die Natur wieder. Mit der Natur konfrontiert werden auch die deutschen Amerika-Touristen, die Berlinghof im wahren Wortsinn nacheinander in die Wüste schickt. Im Tal des Todes oder im Monument Valley erleben diese die unterschiedlichsten Seelenabenteuer, spüren die unendliche Schönheit und Kraft der Landschaft - und finden nicht selten die Liebe. Dass Regina Berlinghofs Erzählungen um Gefühle, Liebe und Natur kreisen, kommt nicht von ungefähr. Will die gebürtige Freiburgerin doch den Lesern ein wenig von dem "unendlichen Glück vermitteln', das sie selbst einst im Orient erlebte, kurz nach Abschluss ihres JuraStudiums an der Frankfurter Goethe-Universität. Eine Liebesbeziehung in Kairo, "eine spirituelle Erleuchtung', veränderte ihr Leben. Seitdem widmet sich die Volljuristin der Schriftstellerei. Ihr erster Roman erschien 1997: Mirjam, eine leidenschaftliche Liebesgeschichte zwischen Jesus und Maria Magdalena im römisch besetzten Judäa. Neben dem Schreiben gehört Berlinghofs Leidenschaft dem Lesen. Ungefähr 8000 Bücher stapeln sich in ihrer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in Kelkheim, die zugleich Sitz ihres jüngst gegründeten Verlags YingYang ist. Ihre Brötchen verdient die 52-Jährige, die den Lebensstil des Orients, die Natur und die Menschen liebt, im "Nebenjob" als freiberufliche Computertrainerin. Regina Berlinghofs Wüste, Liebe und Computer, 243 Seiten, YingYang Verlag, gibt's im Buchhandel für 24,80 Mark. |
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