Sonntag, Februar 13, 2000 |
Österreich u.a. (3)-
Regina Berlinghof
@ 14:42
Ich lerne ja
immer gerne dazu. Diese Woche besonders viel. Vor allem, wem ich alles
nicht die Hand geben soll (siehe Frankreich und Belgien gegenüber
der österreichischen Außenministerin):
1. Nicht Herrn Haider, nicht den Mitgliedern der sogenannten "freiheitlichen" Partei und allen Mitgliedern der österreichischen (wenn auch demokratisch gewählten) Regierung, denn so will es die EU (nicht gewählt). Die markigen Sprüche Herrn Haiders gegen Ausländer und Intellektuelle sind auch kaum zu ertragen.
Als logische Konsequenz gilt das natürlich auch für folgende Regierungen:
2. EU-Spanien,
dessen Polizei tatenlos dem Mob gegen die marokkanischen Mitbürger
zusah. Die jagten die "Moros" mit Messern und Äxten durch die Stadt,
weil einer von ihnen eine Frau vergewaltigt und ermordet haben soll.
3. Rußland
mit den Herren Jelzin (alt) bzw. Putin (neu) an der Spitze der KGB-Herrenriege,
die die nach Selbständigkeit strebenden Tschetschenen mit Bomben abschlachten
und Journalisten, die es wagen, darüber zu berichten, einfach verschwinden
lassen. (Andrej Babitzkij)
4. China, in
Erinnerung an die Niederschlagung der Studentenbewegung mit Panzern, Kugeln
und willkürlichen Verhaftungen auf dem Tiananmenplatz anno 1989. Und
in diesen Tagen wieder Polizeigewalt gegen die friedlichen Falun Gong Anhänger:
"Auf dem Tiananmen-Platz versammelte Anhänger der Religionsgemeinschaft
wurden am Samstag von Beamten getreten, gestoßen und abgeführt,
wie Augenzeugen berichteten. Mindestens 50 Personen wurden festgenommen."
schreiben die Yahoo-Nachrichten. Nicht zu vergessen die Unterdrückung
Tibets, Verhaftungen, Folterungen, Zwangssterilisationen usw.
5. Türkei,
Iran, Irak und viele andere Staaten mit eingesperrten und ermordeten Schriftstellern,
Künstlern, Intellektuellen, auch "einfachen" Menschen, die es wagten,
den Mund aufzumachen.
6. Und was ist
mit der belgischen Regierung selbst? Die Finanz-, Bestechungs- und Kinderschänderskandale
sind bis jetzt ungesühnt. Dutroux ist meines Wissens immer noch nicht
verurteilt. Dafür sterben Staatsanwälte und Richter eines überraschenden
Todes oder werden in die Provinz versetzt.
Denen geben die EU-Mitglieder natürlich auch nicht die Hand. Oder????
Samstag, Februar 12, 2000 |
Frankfurter Kreuz- Regina Berlinghof @ 11:44
Ich weiß,
es ist nicht umweltfreundlich,
aber ich sehe
die großen Vögel so gern.
Sie schweben
träge heran
peilgenau zur
Landebahn
als wüßten
sie nichts vom Fallgesetz.
Dienstag, Februar 08, 2000 |
Österreich-2 oder der schwierige Weg der Demokratie:- Regina Berlinghof @ 22:37
Demokratie setzt
voraus, daß man rechtmäßig zustande gekommene Wahlen respektiert.
Auch die Wahl Andersdenkender. Auch solcher Leute wie Haider. Solange er
und seine Partei nicht gegen geltendes Recht verstoßen, kann man
ihm die Regierungsbeteiligung nicht verwehren.
Ich meine, daß
es sogar eine gute Gelegenheit ist, daß die Rechtswähler endlich
lernen, Verantwortung für ihre Wahlentscheidung zu übernehmen.
Die Österreicher haben sich ja jahrelang selbst als Opfer der Naziherrschaft
dargestellt. Als wären sie beim Anschluß 1938 mit Steinen gegen
die deutschen Panzer vorgegangen. Als hätte es die Jubelszenen nie
gegeben. Jetzt haben sie rechts gewählt: nun sollen sie auch die Verantwortung
für die Taten dieser Regierung übernehmen. Und diese Taten sollten
stets an ihrer Gesetzes- und Verfassungstreue gemessen werden. Jede Verfassungs/Gesetzesverletzung
kann vor den Europäischen Gerichtshof gebracht werden.
Oder wie Portia
im "Shylock" entschied: ein Pfund aus dem Fleisch des Antonio steht Shylock
zu: aber kein Gramm mehr oder weniger, kein Blutstropfen mehr oder weniger.
Die FPÖ ist rechtmäßig an die Regierung gekommen: aber
wehe, sie hält sich nicht an das Recht.
Mein Vertrauen
in die demokratische Verfassung Österreichs und in die Wehrhaftigkeit
der österreichischen Demokraten ist jedenfalls größer als
die Angst vor Herrn Haider.
Österreich-
Regina Berlinghof
@ 00:35
Tussi, sollte
die FPÖ an die Regierung?
Selbstverständlich.
Sie wurde in einem demokratischen Verfahren von erwachsenen, d.h. mündigen
Wahlbürgern gewählt. Als Außenstehende kann man nur dafür
sorgen, daß diejenigen, die die braune Jörgi-Suppe eingebrockt
haben, sie auch auslöffeln - und niemand anders sonst.
Siehe: Tussis
Rechtschreibprüfung2-
Regina Berlinghof
@ 00:27
Die Word-Rechtschreibprüfung
bleibt eine sichere Quelle der Erheiterung, vor allem wenn es sich um einen
philosophischen Text handelt: Dann gesellen sich zur Erheiterung auch ganz
neue Einsichten:
aus Spinoza
wird Spions, aus Laplace Lappalie, aus evolutionär Revolutionär,
aus Justin Justiz, aus Einzigkeit wird Einigkeit.
Freitag, Januar 28, 2000 |
Morgendämmerung- Regina Berlinghof @ 21:08
Graue Erde, grauer
Himmel -
die Flugzeuge
haben rosa Fäden
hineingesponnen.
Sonntag, Januar 23, 2000 |
"Er ist meine Frau", und
das heißt - in jeder Sprache der Welt -: Ich kann mit ihr - mit ihm
- machen, was ich will."-
Regina Berlinghof
@ 16:33
Dieses Zitat
oder besser Nichtzitat muß man sich wirklich auf der Zunge zergehen
lassen: Frau sein bedeutet: Man(n) kann mit ihr machen, was er will. In
der ZEIT zitiert Günter Ohnemus Allen Ginsberg. Aber das Ginsbergzitat
hört nach: "Er ist meine Frau" auf. Ist der Rest also von Günter
Ohnemus? Hat er hier einfach die Zitatzeichen vergessen, oder handelt es
sich um die Machophantasien eines durchgeknallten Journalisten? Herr Ohnemus:
in welchem Jahrhundert (oder besser Jahrtausend) leben Sie eigentlich?
Und wie benebelt
waren die Hirne der Redakteure der ZEIT, daß sie einen solchen Satz
nicht nur durchgehen ließen, sondern auch noch als Zwischentitel
hervorhoben?
Nun denn, so sei's: Alle Männer sind Schweine, die Erde ist eine Scheibe, und mit Frauen kann man machen, was man will!
zu: Günter Ohnemus: Der gute Messias (über Allen Ginsberg, Die ZEIT; 20.1.2000)
Donnerstag, Januar 20, 2000 |
Auf dem Weg zur Arbeit- Regina Berlinghof @ 21:40
Die Fahrerin
träumt nicht von...
Über dem
Stadtwald,
am Ende der
B8
steigt goldgelb
die Sonne auf.
Dienstag, Januar 18, 2000 |
Web und Kardinäle-
Regina Berlinghof
@ 07:28
Gestern abend
versuchte ich, meine Homepage upzudaten. (Schönes Wort, nicht wahr!)
Die Verbindung wurde abgelehnt, obwohl das Passwort stimmte. Auch zur Verlagsseite
kam ich nicht durch. Ob es damit zusammenhängt, daß ich ein
paar Anmerkungen zu Kardinal Ratzingers Artikel in der FAZ vom 8.1.00 geschrieben
habe? "Der angezweifelte Wahrheitsanspruch - Zur Krise des Christentums
am Beginn des 3. Jahrtausends". Die FAZ wollte meinen Leserbrief nicht
abdrucken. Also wollte ich ihn wenigstens auf der Homepage veröffentlichen.
Und dann totaler Frust.
Aber nun habe
ich ihn auf meine alte Homepage bei der Uni Frankfurt gesetzt.
Dort nachzulesen
unter:
http://www.rz.uni-frankfurt.de/~berlingh
Donnerstag, Januar 13, 2000 |
Tödliches Gift und
Rosen-
Regina Berlinghof
@ 22:44
Hallo Tagebauer
und Websurfer: Wußtet Ihr, daß das Internet "der schlimmste
Träger von Triebhaftigkeit ist und zu den übelsten Sorten von
Sünde und Schmutz verführt"? Und noch schlimmer: "auch zu Geschäftszwecken
dürfe das Internet nicht genutzt werden, da es ein tödliches
Gift sei, das die Seelen Israels zu Grunde richte".
So ein paar fundamentalistische ultra-orthodoxe Rabbiner in Jerusalem. FAZ vom 11.1.00, S. 48. Vermutlich sind die Guten tagelang auf allen Sexschmuddelseiten herumgesurft, statt die Tagebauerseite zu lesen oder meine Mirjam, die seit 1995 im Web steht und sich mit Fundamentalismus jeglicher Kategorie auseinandersetzt.
Wie lieblich Hafis (ganz altmodisch aus dem 14. Jahrhundert) gegen solche Webhasser tröstet:
Die Ohren habe
ich mir verstopft
Vor aller Predigt
Wie lang ihr
Prediger wollt ihr noch
Die Schande
tragen?
Und werden Dornen
von Frommen uns
In den Weg geleget,
Belohnen wollen
mit Rosen wir
Solch ein Betragen
(Band 2, S.
187)
Verwandeln wir also das WEB in einen Rosengarten! Die Rosengedichte einiger Tagebauer sind ein schöner Anfang!
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