zurück zur Homepage
zurück zur Homepage |
Meine
Beiträge im:
Tagebau
des Berliner Zimmers
im
Jahr 2002
29.12.2002
Wie
europäisch ist Europa? - Fragen angesichts der Diskussion um den EU-Beitritt
der Türkei von Regina Berlinghof @ 12:43
Auch
wenn der Text ein bißchen lang geraten ist - ich musste mir das von
der Seele schreiben!
Wenn
sogar die sich als liberal bekennende ZEIT anfängt, das europäische
Szepter der Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen die
Türkei zu schwingen, dann wird es wirklich höchste Zeit, sich
umgekehrt ein paar Gedanken darüber zu machen, wie europäisch
noch Europa ist.
Es
ist ja nicht so, daß alle Anträge auf Mitgliedschaft in der
EU Beifallsstürme auslösen: der Club der Reichen hat seit der
Gründung wenig Lust gezeigt, arme Türklopfer mit offenen Armen
aufzunehmen. Es dauerte seine Zeit, bis Spanien, Portugal und Griechenland
Einlaß fanden. Dann die langwierigen Verhandlungen mit den ehemaligen
Ostblockstaaten. Immer standen wirtschaftliche Erwägungen im Vordergrund.
Wer hat je danach gefragt, wie europäisch aufgeklärt Rumänien,
Bulgarien und die Slowakei sind?
Aber
auf einmal werden religiöse, kulturelle, ideologische Begriffe in
die Arena geworfen, wenn es um die Aufnahme eines laizistischen (!) Staates
geht, nur weil dessen Angehörige überwiegend Muslime sind.
Es
stimmt zwar, die Türkei steht noch nicht auf dem Boden aufgeklärter
Rechtsstaatlichkeit: die Kurdenfrage ist ein offenes Problem. Ebenso haben
die Polizeiorgane noch nicht viel von Menschenrechten gehört.
Aber
nun die Gegenfrage: wie rechtsstaatlich sind die Organe der EU-Neumitglieder
Rumäniens, Bulgariens und der Slowakei? Wie europäisch aufgeklärt
und rechtsstaatlich sind die Kernstaaten der EU selbst?
Italien
ist gerade dabei, die Grundlagen der Rechtsstaatlichkeit abzuschaffen.
Die dritte Gewalt, die Judikative, wird zum Spielball der Regierung Berlusconi,
der Gesetze verabschieden läßt, wie es ihm und seinen Genossen
gerade zupaß kommt.
Die
vierte (Medien-)Gewalt versucht er, durch immense Schadensersatzprozesse
mundtot zu machen. Genauso, wie es bereits großenteils dem russischen
Neuzaren Putin gelungen ist. Übrigens: Rußland gehört zu
Europa, oder irre ich mich da?
Wie
rechtsstaatlich und demokratiefest haben sich denn die europäischen
Staaten selbst erwiesen? Im vorigen Jahrhundert gab es zwar rühmliche
Beispiele wie England, die skandinavischen Staaten und sicher noch einige
andere. Aber was ist mit dem faschistischen Italien, dem ebenso faschistischen
Rumänien der dreißiger Jahre, mit den Franco- und Salazarländern
Spanien und Portugal, mit Horror-Nazi-Deutschland, den kommunistischen
Staaten der Nachkriegsära?
Die
amerikanischen Vettern, die die Demokratie anderen Völkern so gerne
predigen, werfen im Moment selbst demokratisches Urgestein über Bord:
das Recht, nur auf Grund von Gesetz und Recht verhaftet und einem gesetzlichen
Richter vorgeführt zu werden (Magna Charta, 1215 dem englischen König
abgetrotzt): die gefangen genommenen Kämpfer al-Qaidas werden diese
Rechte verwehrt. Nicht einmal das Genfer Abkommen über die Behandlung
der Kriegsgefangenen soll für sie gelten. (einzelne Artikel nachzulesen
in: http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_518_42/index.html)
Was
gibt uns europäischen Staaten das Recht, vom hohen Roß herab
auf die Türkei zu schauen und Garantien zu fordern, die wir selbst
nicht geben können?
Soll
die Türkei dann nur deswegen draußen bleiben, weil sie muslimisch
geprägt ist im Gegensatz zum christlichen Abendland? Das organisierte
Christentum steht ebensowenig für Demokratie und Freiheit wie die
muslimisch geprägten Staaten. Demokratie und Freiheit mußten
den absolutistischen Staaten, die von den Kirchen getragen wurden, abgerungen
werden. Die innere Verfassung der katholischen Kirche weiß immer
noch nichts von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Sie lehrt Hierarchie,
Gehorsam, Duckmäusertum, Unterdrückung der Frau und Körperfeindlichkeit.
Abgesehen von der schiitischen Variante des Islam, die im Iran vorherrscht,
gibt es im Islam keine ähnlich absolutistisch und hierarchisch aufgebaute
Priesterorganisation wie in der katholischen Kirche.
Dann
der geographische Unterschied? Darf ich daran erinnern, daß Kleinasien
zur klassischen griechischen Antike gehörte? Die vorsokratischen Philosophen
stammten großenteils aus den ionischen Städten Ostgriechenlands,
also in Kleinasien gelegen: Thales, Anaximander, Anaximenes aus Milet,
Heraklit aus Ephesos, Xenophanes aus Kolonien! Byzanz/Konstantinopel war
bis zur Eroberung durch die Türken eine der Säulen des Abendlandes.
Unser Recht ist großenteils römisches Recht: basierend auf dem
Corpus iuris des Justininian!
Kratzt
man die Geschichte und den Boden der Türkei an, dann finden sich griechische,
römische und christliche Zeugnisse zuhauf: Kirchen, die in Moscheen
umgewandelt wurden (Hagia Sophia!), Klöster, alte Tempel, Theater.
Darf
ich daran erinnern, daß Jesus ein Jude aus Israel/Judäa war,
das noch ein paar hundert Kilometer südlich von Kleinasien liegt?
Aber
die türkisch-muslimische Kultur? Dann möchte ich daran erinnern,
daß unter der türkischen Oberherrschaft Christen, Muslime und
Juden lange Jahrhunderte friedlicher zusammenleben konnten als unter abendländisch-westlicher
Herrschaft. Ohne muslimische, türkische, arabische, persische Gelehrte
und Mystiker hätte es den Sprung vom Mittelalter zur Renaissance im
Westen nie gegeben. Die grausame Vertreibung der Armenier zu Anfang des
20. Jahrhunderts schockierte das Abendland, aber es vergaß nur zu
gerne die "christliche" Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 und aus
anderen Ländern bzw. Städten und Gemeinden, wie es seit den Kreuzzügen
immer wieder vorgekommen war. Der Holocaust, der geplante Genozid an Juden
und anderen unerwünschten Völkern und Menschen, weitere Vertreibungen
nach dem Krieg geschahen im "modernen, aufgeklärten Europa" des 20.
Jahrhunderts. Die Türkei nahm damals einen großen Teil der verfolgten
Opfer auf.
Wenn
wir auf das Beste aller Kulturen schauen, finden wir immer eine Basis für
ein friedliches, kreatives und gegenseitig sich befruchtendes Zusammenleben.
Umgekehrt waren Angst, Neid und Haß zu keiner Zeit und in keiner
Kultur ein Boden für Humanität und Freiheit. Weder in der Türkei
noch im abendländischen Westen.
10.12.2002
Frankfurt,
10.12.2002 / 8:00 Uhr von Regina Berlinghof @ 20:55
Auf
dem Weg zur Arbeit, kurz vorm Ziel. Beim Warten vor der roten Ampel an
der Uni fällt der Blick entlang der Senckenberganlage auf den Messeturm.
Und nun, die Augen wollen es nicht glauben, nähert sich ein Düsenjet
dem Turm. Plötzlich fühle ich mich als Augenzeugin - als beobachte
ich eine neue Attacke der Al-Qua'ida. Ich wünschte, ich hätte
meine Kamera im Auto, schaue fassungslos nach oben. Kurz vor dem Turm dreht
der Jet nach rechts ab. Vielleicht ist der Kapitän versehentlich aus
dem Flugkorridor geraten - vielleicht hat er auch nur eine "Abkürzung"
genommen, wie gestern die Lokal-FAZ das Phänomen beschrieb und wie
wir sie seit neuestem in den Taunusorten mit vollem Krach selbst nachts
auskosten dürfen..
Aber
Abkürzungen über einer Großstadt - mit Close Encounter
zu den Wolkenkratzern - da fragt frau sich, was die Flugsicherung so treibt..
30.11.2002
Adventszeit
- Kerzenzeit von Regina Berlinghof @ 23:37
"Ich
will leben", sprach die Kerze.
"Bist
du bereit zu sterben?" sprach das Feuer.
Es
entflammte die Kerze
Zu
glühendem Schein.
Die
Kerze strahlte:
"Ich
leuchte, ich lebe!." Auch
Wenn
du mich zuletzt verzehrst,
Bin
ich selig, mit Dir eins zu sein."
24.11.2002
Tussi
Sargnagel zur Nationalratswahl in Österreich von Regina Berlinghof
@ 22:51
Tussi,
sind Sie mit der Wahl in Österreich zufrieden?
Selbstverständlich.
Vor allem, wenn Haider so weitermacht, bis die FPÖ bei 0,7 % landet
– oder er seinen Vorsitz verliert. Vielleicht könnte er auch mit Möllemann
in den Irak auswandern und dort freiheitliche Politik betreiben..
(weitere
Tussis gibts bei: www.tussi-sargnagel.de)
11.11.2002
Bekenntnis
von Regina Berlinghof @ 18:46
Ich
verzichte auf das Korsett des Glaubens,
Ich
verweigere die Uniform der Ideologie –
Das
lose Kleid der Unendlichkeit lieb ich!
Dies
Gewand ist keines Gedankens Feind:
Geistesblitze
zerreißen sein Gewebe nicht,
–
Lockere Maschen halten sie wie Edelstein –,
Das
Kleid der Unendlichkeit schmiegt sich,
wärmt
mich,
Es
läßt den Rocksaum flattern
Um
Sonne, Mond und Sterne, den Big Bang,
und
auch um dich.
9.11.2002
9.
November 1938 - Die Würde der Opfer ist unantastbar von Regina Berlinghof
@ 21:43
Ich
komme gerade von einer Gedenkfeier und Lesung zum Gedenken der Opfer der
"Reichskristallnacht" in Hofheim. Schüler lasen Texte von vertriebenen
und emigrierten Schriftstellern. Hier mein Gedicht, geschrieben 1998 während
der Walser-Debatte.
Die
Würde der Opfer ist unantastbar
oder
Eine
andere Art des Erinnerns
Ich
habe sie gesehen, die Bilder -
Ausgemergelte
Körper, verwundete Augen,
Die
Schädelstätten der Toten,
Aufgeschüttete
Haare, Goldzähne,
Die
letzten Habseligkeiten der bürgerlichen Existenz
Nackte
Menschen im Schnee,
Wartend
auf den Tod,
Auf
Kugel, Zyklon B oder blanke Stiefel.
Ich
las vom Labor des Dr. Mengele
Weiße
Schatten des Grauens
Messer,
Nadeln, Skalpelle, Bakterien.
So
viele Namen, so viele Schreie,
Die
lautesten,
Die
nach innen schrien,
Weil
nirgends mehr Erbarmen,
Nirgends
mehr Gerechtigkeit.
Der
Mensch, gequält, bespuckt, verlacht -
Zum
Untermenschen degradiert
Die
Nummer ins Fleisch tätowiert.
"Du
hast kein Lebensrecht",
So
sprachen die Meister aus Deutschland.
Sie
wähnten sich stark
Und
wußten nichts vom Leben.
Zerstören
kann doch jedes Kind.
Doch
das Leben ist was andres:
Aus
einer Zelle wächst die Vielfalt
Und
ist doch einzig:
"Sieh
nur die Fingerlinien!"
-
Jeder Mensch ein kostbares Unikat.
So
will ich der Opfer gedenken,
Wie
das Leben sie wollte:
Als
Menschen, in Liebe gezeugt,
Geboren
zum Lieben und Leben
Kostbar
und einzig für Vater und Mutter,
Kostbar
und einzig für die ganze Welt -
Der
ganze Kosmos hieß Euch willkommen -
Dies
ist die Würde, die das Leben verleiht.
Denn
ehe Hitler, Mengele und Auschwitz waren
Sind
wir.
Im
Angesicht der Bilder Euren Leides,
Sehe
ich Eure göttliche Natur.
7.11.2002
Auferstehung
von Regina Berlinghof @ 21:17
Es
gibt ihn wirklich - und er lebt unter uns: Andreas Ehrl! Gestern gelesen
auf dem Adreßschild eines Postpakets, gerichtet an Andreas Ehrl in
einer norddeutschen Stadt (D*).
Beim
Warten in der Schlange vor dem Postschalter blieb der Blick auf dem Paket
der "Vorfrau" hängen.
Hat
sich Andreas Ehrl nun mit Walser zusammengetan, der ihn in einen Kritiker
und Andre verwandelt hat? War gar nicht MRR gemeint? Oder hielt der alte
Literatur Übervater Goethe die Fäden in der Hand und führte
Namen und Dichter zusammen?
Wie
oft sind mir schon Figuren, die ich erfunden habe, später im Leben
begegnet! Vorahnung, Coincidence, Zufall? Schicksal???? Oder Self fulfilling
prophecy?
Reagieren
Augen auf literarische Bezüge?
28.10.2002
Siegfried
Unseld und der Suhrkamp-Verlag - Meine Erinnerungen von Regina Berlinghof
@ 17:35
Seit
gestern lese ich in den Zeitungen die Nachrufe zum Tode Siegfried Unselds.
Der Mann und sein Verlag das Hochgebirge zwischen Hügeln, Mittelgebirgen
und Senken. Der Name des Verlags und des Verlegers wurden überall
fast ehrfurchtsvoll erwähnt.
Ich
habe 1977 ganz naiv gewagt, ihn anzusprechen. Es war im Frühjahr,
während der Kairoer Buchmesse oder einer deutschen kulturellen Woche
dort. Eine Abendveranstaltung in der Aula der Amerikanischen Universität.
Mir war gerade klar geworden, dass ich schreiben wollte - ein Buch über
meine spirituelle Erfahrung und Spiritualität überhaupt. Nur
hatte ich keine Ahnung, wie. Trotzdem habe ich mich ihm und seinem Troß
von Begleitern entgegenstellt und ihm etwas aufgeregt mitgeteilt, daß
ich ein Buch schreiben wolle und ob ich es ihm zuschicken könne. Ob
er es verlegen würde. Genauso naiv und blauäugig, wie ich heute
auf der Buchmesse von manchen hoffnungsfrohen Autoren gefragt werde. Ich
glaube, er sagte damals ganz freundlich, wenn ich das Buch geschrieben
hätte, könnte ich es ja versuchen und an den Verlag senden. Dann
zogen Verleger und Kulturträger und -vertreter weiter.
Diese
Buchmesse fragte mich eine Psychologin, wie sie ihren Stoff in ein Buch
verwandeln könnte. Ich gab ihr eine ähnliche Antwort wie mir
damals Unseld: erst schreiben und dann den Verlag suchen. Und in welcher
Form sie ihr Thema darstellen wollte - ob als Essay, als Roman oder anders,
das müßte sie selbst wissen und entscheiden.
Übrigens:
als ich 1992, also 15 Jahre später, im Lektorat bei Suhrkamp wegen
meines Romans "Mirjam. Maria Magdalena und Jesus" anrief, hatte ich eine
junge Lektorin am anderen Ende der Strippe. Als ich ihr das Thema Religion
und Spiritualität schilderte, kam es sehr distanziert und von oben
herab: ob ich wüßte, wer der Suhrkamp-Verlag sei und welches
Programm er führe. Ich sollte mich doch einmal in einer Buchhandlung
umsehen. Das zu einer Buchmessebesucherin seit ihren Schülertagen!
Im
ersten Moment fiel mir gar keine Erwiderung ein, wir beendeten das Telefonat.
Ich schickte ihr die Leseprobe trotzdem und schrieb noch am Nachmittag
einen bitterbösen Brief, den ich nicht abschickte.
"Leider
fiel mir bei diesem Gespräch nicht ein, daß Hermann Hesse schließlich
immer noch ein Autor des Suhrkamp-Verlages ist. Welche Resonanz würde
er wohl heute als unbekannter Autor finden, wenn er seine Bücher,
z.B. Siddharta, in einem Telefongespräch vorstellen wollte? Im übrigen
fand ich in meiner Buchhandlung zu meiner großen Freude seine Bücher
immer noch sehr lebendig und oft zahlreicher vertreten als manch andere
Produkte, die seit den siebziger Jahren Ihren Verlag verlassen haben.
Wenn
dem Suhrkamp-Verlag allerdings die Themen Hermann Hesses nichts mehr bedeuten
sollten und der Verlag die Hesse-Bücher nur noch in der Funktion als
nützliche Goldesel publiziert, bitte ich Sie, meine Leseproben ungeöffnet
zurückschicken. Es wäre mir dann keine Freude und noch weniger
eine Ehre, vielleicht eine Autorin des "renommierten Bermann-Fischer-Suhrkamp-Unseld-Verlages"
zu werden."
Ich
habe erst die zweite, mildere Fassung abgeschickt:
"erst
nach unserem Telefongespräch am 9. März, in dem Sie etwas allergisch
auf das Thema Religion bei einem Romanmanuskript reagierten, fiel mir Hermann
Hesse ein, der ja wohl immer noch eine Säule Ihres Verlages ist.
Ich
kann mir nicht vorstellen, daß dem Suhrkamp-Verlag Hesses Themenkreis
ganz aus dem Gesichtsfeld geraten ist. Die zahlreiche und lebendige Gegenwart
der Hesse-Bücher in den Buchhandlungen zeugt doch nach wie vor von
dem Interesse der Menschen, sich mit solchen Themen wie Liebe, Güte,
Selbstfindung, Religion auseinanderzusetzen, wenn es in einer lebendigen,
intelligenten und nicht zuletzt offenen und toleranten Form geschieht."
Darauf
bekam ich vom Insel-Lektor eine Absage, in dem er die schöne "legendenhafte
Nacherzählung" der Evangelien lobte, die Publizierung aber mit Bedauern
ablehnte. Offensichtlich hatte er das Manuskript überhaupt nicht gelesen.
Denn eine Nacherzählung, noch dazu im Stil einer Legende, ist mein
Roman nun ganz und gar nicht.
Soviel
zu den Berührungspunkten einer Autorin zum Suhrkamp-Verlag und Siegfried
Unseld, die nicht den erlauchten Autorenkreis aufgenommen wurde. Trotz
dieser enttäuschenden persönlichen Erfahrungen: ein großer
Verleger und immer noch ein großer Verlag!
26.9.2002
Streiflichter
am Morgen von Regina Berlinghof @ 22:11
Auf
der Straße ein Lieferwagen "Pro bello" - Eine öffentliche Werbung
für den Krieg? Ein Bush-Anhänger? Nein, der Firmenwagen liefert
nur alles rund um den Hund.
Im
morgendlichen Stau auf der Autobahn. Auf der Überholspur viel Zeit.
Und plötzlich sticht am Rand des Mittelstreifens ein Tomatenstrauch
ins Auge, voll behangen mit grünen Früchten. Ob die je einer
ernten wird?
22.9.2002
...denn
sie wissen nicht was sie tun - Zur Seligsprechung des Pfarrers Haefner
in Wuerzburg von Regina Berlinghof @ 12:41
Auch
am Wahlsonntag gibt es noch andere Themen. Die katholische Kirche trägt
immer das Ihre dazu bei:
Die
FAZ berichtet im Feuilleton vom 20.9.2002 von der geplanten Seligsprechung
des Würzburger Pfarrers Georg Häfner, der im KZ Dachau verhungerte.
Das Martyrium des Pfarrers im KZ ist wie das seiner Leidensgenossen unzweifelhaft.
Für mich ist ebenso unzweifelhaft die Seligheit, ja Heiligkeit des
Pfarrers - denn in Gott oder als Geschöpfe des Göttlichen sind
wir alle selig und heilig.
Wenn
die katholische Kirche aber glaubt, daß manche Menschen seliger oder
heiliger sind als andere und dies von den Verdiensten zu Lebzeiten abhängig
macht, dann erscheint mir die Seligsprechung von Georg Häfner mehr
als fragwürdig.
Ich
zitiere aus der FAZ: "Ins Konzentrationslager brachte Häfner ein scheinbar
banaler Vorfall: Ein "Parteigenosse" war standesamtlich in zweiter Ehe
verheiratet. Um ihn auf dem Sterbebett mit der Kirche (!) zu versöhnen
und so eine kirchliche Bestattung zu ermöglichen, ließ ihn Pfarrer
Häfner eine Erklärung unterzeichnen. Darin bekannte der Sterbende,
daß er seine zweite Ehe vor Gott und seinem Gewissen für ungültig
halte. Den damaligen kirchlichen Vorschriften gemäß wurde das
Dokument bei der Beerdigung verlesen. Die örtlichen Parteigrößen
empfanden den Vorgang als Demütigung und schalteten die Gestapo ein.
Im Oktober 1941 wurde Häfner in Untersuchungshaft genommen." Kurz
danach wurde er ins KZ Dachau überführt, wo er zwei Jahre später
starb.
Was
ist das für ein "seliger" Pfarrer, der einen Sterbenden zwingt, seine
Liebe, seine Frau, vor Gott und den Menschen zu verraten, nur um ihn mit
der Kirche zu versöhnen - von Gott ist nicht die Rede. Es wäre
vor Gott auch nicht nötig gewesen! Sicher, solche Bekenntnisse waren
wie das Schlagen, d.h. "Züchtigen" von Kindern, von dem ebenfalls
berichtet wird, eine damals übliche Praxis. Aber noch 1985 wurde meinem
katholischen Vater ein kirchliches Begräbnis verweigert, weil er (1943,
ausgerechnet in Würzburg) eine evangelische Frau geheiratet hatte
und seine Kinder evangelisch taufen ließ. Die Zahlung der Kirchensteuer
nahm die Kirche jedoch unwidersprochen jahrelang entgegen. Der evangelische
Pfarrer übernahm in christlicher Liebe den Beerdigungsgottesdienst
und die Begleitung zum Grab. Ich will damit keineswegs die Verhaftung des
Pfarrers und die KZ-Internierung rechtfertigen. Kein Mensch kam rechtmäßig
in die Kerker der Gestapo oder in die KZs.
Das
Schlimme bei dem Seligsprechungsverfahren ist jedoch, daß nicht einem
der heutigen Würdenträger das Ungeheuerliche dieses erzwungenen
Liebesverrats aufdämmert. Hier herrscht nicht der Gott der Liebe,
sondern der Gott der Macht und des Verrats - nicht der liebende Jesus ist
die Leitfigur der Kirche, sondern Judas, der Verräter. Liebe, Frauen
und Kinder zählen in der Kirche auch heute noch keinen Deut. Erst
der Druck der Öffentlichkeit machte den Kirchenoberen das Schändliche
der Päderastie bewußt. Offensichtlich braucht die Kirche noch
immer den Druck von außen, um auch den verratenen Frauen, Männern
und Liebenden Gerechtigkeit werden zu lassen.
29.8.2002
Lesung
auf dem Museumsuferfest von Regina Berlinghof @ 01:25
Nun
möchte ich mich erst einmal bei Enno und Sabrina bedanken, dass sie
die Ankündigung der Lesung auf dem Frankfurter Museumsuferfest ganz
obenan gesetzt haben. Ich war nach den beiden Tagen so k.o., daß
ich mich nur hingelegt und geschlafen habe. Dabei waren die Lesungen, darunter
auch meine, sehr gut besucht. Die Stühle besetzt, am Zelteingang standen
Menschen, Besucher kamen und gingen, applaudierten.
Ich
las im Wechsel mit Barbara Höhfeldt, die Gedichte vortrug. Hinterher
waren wir beide verblüfft, wie gut sich die Lesestücke ergänzten.
Wir hatten uns ja nicht abgesprochen.
Ich
las ein paar ein Stücke aus dem Anfangsteil des neuen Romans "Schrödingers
Katharina oder Liebe am anderen Ende der Welt". Die tragikomische Geschichte
der Schriftstellerin Katharina Jukulli, die nicht dazu kommt, ihren Roman
über Quantenphysik zu schreiben, weil sie entweder kein Geld oder
vor Geldverdienen keine Zeit hat, und darum den geliebten Mann und Verleger
in die Wüste entführt, der sie psychisch blockiert, weil er von
ihr und ihren unsterblichen Werken nichts wissen will.
In
der Wüste hocken sie nun in schönster Einheit von Zeit und Raum
beieinander und schreiben Tagebuch. Ihre Stimmen wechseln sich ab. Die
Ereignisse werden aus der Sicht des Opfers und der Täterin beschrieben.
Es gibt eine langsame Annäherung zwischen beiden, ein langsamer Neuanfang
des Schreibens - und zum Schluß viel Wirbel durch Raum und Zeit mit
Lao Tse, einem Drachen, Lilith Asrael, Scheherazade, Einstein.
Das
Publikum lachte viel, ein Zeichen, daß es ihnen gefiel. Nun bin ich
auf der Suche nach einem Verlag (mit der inneren Beruhigung, daß
der Roman gut in meinem YinYang Media Verlag passt - für den Fall
aller Fälle).
Ein
wunderschönes Fest, das Wetter ideal, selbst im Zelt nicht zu heiß
und zu schwül. Wenn nur nicht die Verstärker vom frühen
Nachmittag bis in den Abend gedröhnt hätten. Im Laufe des Nachmittags
wurden es immer mehr, und sie wurden immer lauter. Als ich am Schluß
noch am Fluß und an den Buden entlangging, reichte es nur für
eine Uferseite. Das rechte Ohr schmerzte, der Kopf schien wie mit Blei
zugehämmert. (als Folge davon extremes Schlafbedürfnis - siehe
oben. Unterhaltungsmöglichkeit: null. Eigentlich soll es ja ein Kulturfest
sein. Ein paar leisere Töne wären mehr... Vor allem, weil manche
Leute wegen des Krachs schon gar nicht mehr kommen. Gerade die kulturell
Interessierten.
By
the way: es gibt am Freitag Abend, 20.00 Uhr noch eine Lesung in Frankfurt,
allerdings nicht aus dem Roman.
Mit
Abdellatif Youssafi lese ich in der Denkbar, Schillerstr. 28.
Thema:
Blickwechsel. Blicke vom Okzident in den Orient - Blicke vom Orient in
den Okzident. Näheres zu der Lesung: http://www.denkbar-frankfurt.de/programm08.htm
27.8.2002
USA:
Angriff auf Irak unumgänglich von Regina Berlinghof @ 21:46
Dienstag,
27. August 2002, Netscape Startseite:
Vizepräsident
Richard Cheney erklärte in einer Anpsrache, "man muss die Schlacht
zum Feind tragen" ...
Wehe,
wenn die Cowboys losgelassen... Jetzt will der Junior Präsident seinem
Papa zeigen, daß er es besser kann, rollert seinen Revolver und schießt
aus der Hüfte.
Saddam
Hussein ist schon übel genug. Warum die Amerikaner damals aus dem
Irak abzogen und den Kerl nicht selbst absetzten, ist mir bis heute ein
Rätsel. Ich glaube kaum, daß die Irakis es der Bush Family vergessen
haben, daß sie die Opposition und Kurden im Stich gelassen haben.
Ebensowenig die Saudis und die übrigen arabischen Staaten.
Irak
sitzt auf dem Öl, und JuniorBush hält eine brennende Lunte dran.
Was glaubt er eigentlich, was er damit in Gang setzt?
Die
letzten beiden Weltkriege brachen nach heißen, friedlichen Sommern
los. Nur die Politiker überschlugen sich mit markigen Worten.
Soll
das alles wieder von vorne losgehen?
7.8.2002
Buchbesprechung:
Mut zum Umdenken. Klare Positionen in schwieriger Zeit von Karl Kardinal
Lehmann von Regina Berlinghof @ 18:38
Mut
zum Umdenken hat Kardinal Lehmann. Denn er schreibt mutig gegen verhärtete
und längst überholte Denk- und Positionsstrukturen seiner Kirche
an. Weite Teile des Corpus Iuris Canonici hält er für obsolet,
ja verfassungswidrig. Jesus hat Liebe gepredigt, nicht aber den Zölibat.
Jesus hat Frauen und Männer als gleichwertige Menschen behandelt.
Warum sollte die katholische Kirche keine Priesterinnen zulassen? Jesus
wollte die Menschen frei machen. Er hat von keinem seiner Jünger bedingungslosen
Gehorsam verlangt. Lieber ließ er sich von Judas verraten, als seinen
Jünger zu "exkommunizieren". Er teilte mit ihm noch das Brot, trank
gemeinsam mit ihm den Wein.
"Wir
haben Paragraphen in unserem Kirchenrecht, die mit Jesus und seiner frohen
Botschaft nichts zu tun haben. Sie verstoßen gegen die Menschenrechte.
Wenn wir nicht umdenken und uns wandeln,bleiben wir genauso im mittelalterlichen
Denken gefangen wie die muslimische Fundamentalisten,wenn sie die Normen
der Scharia zum heute gültigen Gesetz erheben wollen."
Starke
Sätze angesichts Kardinal Ratzingers Exkommunikation der sieben Frauen,
die sich kürzlich zu Priesterinnen haben weihen lassen. Eine bahnbrechende
Schrift, ein erfreuliches Buch: richtet Kardinal Lehmann die Forderung
zum Umdenken doch nicht mehr wie üblich an andere, sondern an sich
selbst und seine Kirche!
Höchstes
Lob: Sehr lesenswert!
P.S.
Wenn der Kirche die Liebe und vor allem die Argumente ausgehen, nutzt sie
nach wie vor alle zur Verfügung stehenden Machtmittel. Zwar nicht
mehr Hexenprozeß und Folter, sondern die modernen Methoden der Wirtschaftsmacht:
FAZ von gestern:
"Die
Diözese München-Freising hat gegen das Buch 'Wir sind Priesterinnen'
eine einstweilige Verfügung erwirkt. [...] der Verlag, nachdem ihm
ein Ordnungsgeld bis zu Euro 250.000,-- angedroht wurde, hat die Auslieferung
gestoppt."
2.8.2002
Zeitrechnungen
von Regina Berlinghof @ 22:02
Nachtrag
zu gestern:
Pünktlich
zum 1. August landete das neue Septemberheft der PC-Welt auf dem Schreibtisch.Irgendwann
wird man auf die Jahreszahl achten müssen!
P.S.:
Und wo bleiben die Weihnachtsplätzchen im Supermarkt?
21.7.2002
Alle
Kreter lügen von Regina Berlinghof @ 22:49
In
der FAZ wurde kürzlich das alte Paradoxon zitiert: "Alle Kreter lügen.
Ich bin ein Kreter." Sagt er nun die Wahrheit oder nicht. Widerspruch in
sich.
Ich
finde, man muß bei diesem Satz weiter differenzieren: Er hat NICHT
gesagt:
"Alle
Kreter lügen IMMER. Ich bin ein Kreter."
29.6.2002
FAZ,
Türken und die Fußball-WM von Regina Berlinghof @ 14:15
Die
FAZ betrauert heute mit Nachrufen die Einstellung ihrer Berliner Blätter,
die wir Abonnenten im Frankfurter Raum zwar finanziert, aber nie zu lesen
bekommen haben. Schade!
Alle
Zeitungsverlage kriseln im Moment. Anzeigenrückgang, auch Leserrückgang.
Redakteure werden entlassen. Manchmal frage ich mich, ob die FAZ, um wieder
auf mein Heimblatt zurückzukommen, überhaupt nicht daran denkt,
wie sie ein breiteres Lese- und Abonnentenpublikum gewinnen könnte.
Die einheimischen Türken zum Beispiel.
Im
Sportteil heute gab es jede Menge Artikel zur Fußball-WM. Aber alle
drehten sich mit einer einzigen Ausnahme nur um das Spiel am Sonntag zwischen
Deutschland und Brasilien. Daß die Türkei heute spielt, wurde
nur kurz in einem Artikel erwähnt. Das Thema dieses Artikels war das
Verhältnis der Griechen zu den Erfolgen der türkischen Mannschaft.
Sie würden sogar anfangen, ihnen die Daumen zu drücken. Aber
sonst nichts zum Spiel und den Spielern heute - oder ich hatte Tomaten
auf den Augen. Dabei habe ich die Seiten dreimal durchgesucht.
Die
Sportredakteure (und nicht nur sie?) scheinen der Ansicht, daß die
Türken allesamt noch immer an Fließbändern stehen, Obst
oder Döner verkaufen und daß BILD oder Hürriyet ihre angemessene
Lektüre bildet.
Jungs
von der FAZ - es gibt mehr studierte und gymnasial gebildete Türken,
Griechen, Araber, Koreaner usw. hierzulande, als es in Euren Redaktionsstuben
scheinen mag! Dies ein kostenloser Tip, einmal auch in diese Richtung zu
denken. Ein Wirtschaftsberater würde dafür eine horrende Summe
bekommen!
An
dieser Stelle: ich denke, viele Deutsche drücken den Türken heute
die Daumen. Bei allem Respekt und aller Sympathie für die Koreaner,
die großartige Gastgeber sind. Aber wie heißt es so schön?
Das Hemd ist näher als der Rock, und die Türken hierzulande als
Kollegen und Freunde gegenwärtiger als die Koreaner.
25.6.2002
Klassischer
Orient - Rumi, Mathnawi - Berichtigung von Regina Berlinghof @ 00:25
Hier
möchte ich eine Korrektur und eine Ergänzung zu einem Eintrag
vom 17. Februar bringen.
Damals
schrieb ich unter dem Titel "Neues vom klassischen Orient" über eine
musikalisch-literarische Lesung des Verlegers, Übersetzers und Musikers
aus dem Hauptwerk des Sufimystikers Rumi,dem Mathnawi, in der Frankfurter
Denkbar e.V. Dabei lobte ich vor allem auch die Übersetzung durch
Kaveh Dalir Azar. Heute bekam ich eine Mail von Bernhard Meyer von der
Uni Köln, dem Hauptübersetzer des Werkes, wie er schreibt, den
ich nicht erwähnt hatte,der aber in der dreibändigen Buchausgabe
aufgeführt ist. Ein dummes Versehen meinerseits, für das ich
um Entschuldigung bitte!
Zugleich
noch einmal ein Hinweis auf diese schöne Übersetzung:
Die
Lektüre der drei Bände (man muss ja nicht gleich alles auf einmal
lesen) ist äußerst empfehlenswert. Die Übersetzung ist
in einer ganz ruhigen, schlichten Sprache gehalten, die das Alter der Texte
kaum merken läßt, dabei auch nicht modisch aufgemotzt.
24.6.2002
Feuer
von Regina Berlinghof @ 01:21
Da
denkt man an nichts Böses - und plötzlich zeigen die Nachrichten
das Ortsschild von Show Low in Arizona, wo ich vor zwei Jahren unter den
riesigen Pinien am See campierte - jetzt alles vom Feuer niedergebrannt.
Ich denke an Joy und Moylen, die mich so freundlich eingeladen hatten.
Ich hoffe, sie und ihre Tiere und alle Menschen dort sind in Sicherheit.
Der ganze Ort mußte evakuiert werden. Die Orte von Route 60, die
ins Navajo-Gebiet führt - alle evakuiert!
1996
habe ich am Nordrand vom Grand Canyon selbst die Brandwolken gesehen, am
Tag darauf die schwarzen Baumstümpfe, die Erde schwarz. Ein trostloser
Anblick. Und doch brauchen die Bäume solche Brände. Bei manchen
Arten öffnen sich die Zapfenkammern erst durch die Hitze eines Feuers.
Vor zwei Jahren waren die Wälder in den Bergen um Death Valley trocken
wie Zunder. Wenn da einer unvorsichtig gewesen wäre (oder ist)!
Wie
anders solche TV-Berichte werden, wenn man sie nicht mehr aus der unpersönlichen
und fremden Ferne sieht.
23.6.2002
Gackern
zum Romanende von Regina Berlinghof @ 12:37
Gestern
Abend, kurz vor Mitternacht, schrieb ich den letzten Satz vom neuen Roman.
Freude, Wehmut - und das Wissen, daß noch viel Arbeit bevorsteht.
Es ist schließlich die erste Rohfassung.
Etwa
dreihundert Seiten wird er dick. 1999/2000 kamen die ersten Ideen und Entwürfe
zu dieser Fassung. Es hat lange gebraucht, die Anfangsphase zu überwinden,
immer neue Anläufe, immer neue Entüwrfe. Dann kam der Brotberuf
dazwischen, auch der Verlag. Das Praktische ist immer so viel einfacher
und kann auch unter Druck und mit halbem Herzen getan werden. Ein Roman
nicht, jedenfalls nicht von mir. Seit Anfang Juni habe ich Urlaub, bin
zuhause. Fünf Wochen am Stück habe ich mir gegönnt. Die
Kollegen haben geunkt, wann sie mich wohl wiedersehen.
Ich
dachte, ich brauche viel länger, vielleicht bis zum Ende des Jahres.
Aber Geschichten und Romanfiguren haben ihre eigene Dynamik. Nun bleiben
noch zwei Wochen für einen freieren Urlaub! Erleichtert und glücklich
grüßt in die Runde - Regina
3.6.2002
Episode
II und Hans Bethge von Regina Berlinghof @ 22:14
Was
haben Hans Bethge (1876-1946) und Annakin Skywalker gemeinsam? Aus Hans
Bethges Selbstporträt, verfaßt anläßlich seines fünfzigsten
Geburtstages 1926:
"Die
erhabenste Landschaft, die ich kenne, ist das Zentrum des Comersees. Die
hinreißendste Stadt, mir vertraut wie eine Geliebte, Paris. Alexander
von Humboldt hat geäußert, die schönsten Gegenden der Erde
seien die um Salzburg, Neapel und Konstantinopel. Stendhal, der auch viel
auf Reisen war, preist als köstlichste Stätten Neapel und den
Comersee. Ich kenne diese Gegenden gut, die bezauberndste von allen ist
das Zentrum des Comersees. Diese klassische Landschaft, von der Natur in
ihrer glücklichsten Laune geschaffen, ist von paradiesischer Heiterkeit.
Der Blick von den hochgelegenen Gartenterrassen der Villa Serbelloni auf
das in vollendeter Harmonie gegliederte Land und die blauen Arme des Sees,
dieser fast unwahrscheinlich wundervolle Blick ist das Erschütterndste
an landschaftlicher Schönheit, was mir auf dieser Erde begegnet ist."
2.6.2002
Vorurteile
- Mollemann, Walser und ein Literaturpapst von Regina Berlinghof @ 14:46
Was
ist das Wesen eines Vorurteils? Daß man die Einschätzung oder
Erkenntnis über eine spezielle Sache oder über einen einzelnen
Menschen ins Allgemeine erhebt oder einer Gruppe zuschreibt.
Möllemann
wirft Friedman vor, daß er mit seinen Forderungen nach Entschuldigung
und der Rücknahme an der Kritik Scharons den Antisemitismus selbst
schüre. Wenn also ein Jude - recht arrogant wie Herr Friedmann nun
mal ist - eine Extremposition vertritt, dann sind gleich alle Juden arrogant
und extrem? Lieber Herr Möllemann und Gefolge - fahren Sie mal nach
Israel. Dort gibt es lauter Juden. Es gibt sicher auch dort arrogante Leute
wie Michel Friedman, der wie hier wie ein bunter Hund vermutlich die Meinungen
polarisieren würde, es gibt bescheidene Leute, es gibt intelligente
und dumme, es gibt gute und böse Menschen - wie eben überall.
Aber
vom einzelnen auf die Gattung zu schließen, ist auch für Deutsche
immer noch etwas gefährlich: dann wären wir allesamt blindwütige
Verbrecher wie Adolf Hitler oder wie dieser unsägliche Horst Mahler,
der antisemitische Pamphlete monatelang auf seiner Homepage verbreiten
konnte, ohne daß jemand dagegen einschritt. Auch nicht Sie, Herr
Möllemann! Michael Friedman übrigens auch nicht, was mich nun
doch etwas wundert! Quod licet Jovi non licet bovi? (Was dem Jupiter Mahler
erlaubt ist, ist dem Rindviech Möllemann nicht erlaubt?)
Und
zu Martin Walser. Ich schickte der FAZ noch am Donnerstag folgende eMail
an die Leserbriefredaktion, mail vom 29.5.02:
Sehr
geehrte Damen und Herren,
was
für eine unglaubliche Frühstückslektüre! Walsers neuer
Roman mit Haß- und Mordphantasien an einem jüdischen Starkritiker!
Die Zitate bestätigen schlimmste Befürchtungen und wecken Erinnerungen
an Bücher der Sorte
von
Gustav Freytags Soll und Haben. Auf der Suche nach Lesefutter habe
ich
als Jugendliche alles verschlungen, was einigermaßen lesbar und
spannend
war. Spannend war Soll und Haben durchaus, wenn auch etwas von
der
altväterischen Art. Ich las den Roman gespannt und angewidert
zugleich.
Angewidert vom intriganten Gegenspieler des Helden Anton
Wohlfahrt,
Veitel Itzig, und angewidert zugleich vom Verfasser, der den
miesen
Charakter des Veitel immer wieder auf dessen jüdische Rasse zurückführte.
Auch
Veitel Itzigs polnisch-jiddisch versetztes Deutsch, sein unschöner
und
nicht deutsch klingender Name dienten nur dazu, den "Bösen" so
richtig
böse und minderwertig erscheinen zu lassen. Merke: wer so gräßlich
heißt und spricht, ist auch ein gräßlicher Kerl.
Man
kann in einem Roman durchaus mit Vorurteilen spielen. Die Frage ist
nur,
was der Autor mit ihnen anstellt: setzt er sie nur in den Raum und
verfestigt
sie damit, oder führt er sie vor, um sie mit einer offenen
Geisteshaltung
und/oder einem weiten Herz zu überwinden. Ansonsten kann
man
auf ein Buch und auf den Vorabdruck gerne verzichten.
Mit
freundlichen Grüßen,
Regina
Berlinghof
Und
jetzt kommt der Treppenwitz der jüngsten deutschen Literaturgeschichte:
Am
Freitag besuchte ich das Deutsche Literaturarchiv in Marbach in Sachen
Hans Bethge - suchte nach Fotos und weiteren Handschriften für die
Biographie und die kommenden Gedichtbände. Marbach, die Geburtsstadt
Schillers, ist auch Sitz der Schillergesellschaft. Es gibt eine enge organisatorische
Verbindung. Als ich im Handschriftensaal auf die Ausgabe wartete und aus
Langeweile die Nachschlagewerke im Bücherregal studierte, entdeckte
ich ein altes Mitgliederverzeichnis der Schillergesellschaft aus den 60er
oder 70er Jahren. Schön nach Orten und mit voller Adresse aufgelistet.
Von Datenschutz sprach man damals noch nicht. Also gucke ich mal, wer in
Frankfurt zur Schillergesellschaft gehört, entdecke u.a. den verstorbenen
Psychologen Alexander Mitscherlich, den Bankier Freiherr von Bethmann und
den von mir geschätzten und verehrten, manchmal auch bespöttelten
Marcel Reich-Ranicki (ich mag Leute, die eine eigene Meinung haben und
sich nicht scheuen, sie zu äußern, auch wenn ich diese Meinung
nicht immer teile. Selbst wenn es mich selbst betrifft, denn MRR weigert
sich leider, meine literarische Produktion zur Kenntnis zu nehmen. Irren
ist menschlich, das gilt für alle und für Päpste jeglicher
Couleur im besonderen!)
Also
nun der Witz: wo wohnte damals unser aller Literaturpapst? In der Frankfurter
Gustav-Freytag-Straße! In der Straße, benannt nach einem mittelmäßigen
aber populären deutschnationalen und antisemitischen Schriftsteller
des 19. Jahrhunderts! Hätte es nicht die Tucholskystraße sein
können oder eine andere Adresse? Wieso gibt es in Frankfurt überhaupt
noch eine Gustav-Freytag-Straße? Man lese doch einmal genau "Soll
und Haben" oder "Die Ahnen"! Das ist der kulturelle Boden, auf dem für
Hitler und Co. der braune Teppich ausgerollt wurde. Und wenn man mich jetzt
fragt, warum dann noch eine Richard-Wagner-Straße in Frankfurt und
anderswo, dann sage ich: Wagner war Antisemit, sicherlich. Aber sein Werk
ist größer als sein Schöpfer. Nicht eine seine Figuren
steht als bösartiges Sinnbild für "den Juden". Manche der "üblen"
Charaktere wie Beckmesser, Mime, Alberich wurden bei Aufführungen
vor und im Dritten Reich zwar bösartig als Juden dargestellt. Aber
das Libretto gibt keinen einzigen Anhaltspunkt dafür. Solche Charaktere
stehen wie alle Bösewichte der Opern- und Weltliteratur für das
Böse in uns allen.
Und
das gilt bei dem mittelmäßigen Gustav Freytag gerade nicht.
Bei ihm treten Juden auf - und sie verkörpern alle gängigen Vorurteile.
Ihnen stellt Freytag das "anständige, ehrliche, offene" Wesen der
Deutschen entgegen. Was daraus geworden ist, bezeugen die Jahre 1933-1945.
22.5.2002
Literaturkanon
von Regina Berlinghof @ 19:42
Unser
aller Marcel und papa litterarum hat heute seinen Literaturkanon in der
FAZ abgegeben. In diesem Fall nicht nur die Veröffentlichung seiner
Meinung, sondern ganz konkret eine Zusammenarbeit mit Verlagen, die unter
der Federführung von Suhrkamp (wer sonst!) die von ihm benannten Meisterwerke
in Viererpacks herausgeben werden.
Und
dann kein einziger Stifter dabei! Kein "Nachsommer", nicht die "Mappe des
Urgroßvaters", nicht, nicht nicht...
Von
Musil nur der Törless, nicht der Mann ohne Eigenschaften.
Der
Wert dieses "Kanons"? Geschäft! Was solls...
19.5.2002
Die
rechte und die linke Hand Gottes von Regina Berlinghof @ 15:29
Sch'ma
Jisrael, Adonai elohenu Adonai echad!
Höre
Israel, denn der Herr unser Gott ist ein einziger Gott.
Also
sprach der Herr zu seiner gottesfürchtigen Dienerin:
Ihr
habt das Land, das ich euch vor dreitausend Jahren versprochen habe, zurückerobert
ohne meinen Auftrag. Zweimal habe ich euch in das Land von Milch und Honig
geführt, damit es euch wohlergehe. Zweimal habe ich euch aus dem Land
vertrieben, weil ihr meinen Geboten nicht gefolgt seid. Ich habe euch Prophet
auf Prophet geschickt, um euch den rechten Weg zu weisen. Ihr habt nicht
auf sie gehört. Darum habe ich mich in Schweigen gehüllt und
keine Propheten mehr ausgesandt.
Ihr
habt den neuen Staat auf meinem heiligen Boden gegen die britische Mandatsmacht
und die Araber erkämpft und nicht dabei auf mich, sondern auf den
säkularen Sozialisten und Zionisten Herzl gehört. Doch eure Not
schrie zu mir, und siehe, ich habe mich erbarmt und alle Völker zum
Zeugnis aufgerufen, daß dieses mein Volk einen eigenen Staat haben
soll. Die UNO hat den Staat Israel anerkannt. Die Gemeinschaft aller Staaten
und Völker hat fortan zum Schutze dieses Staates und seiner Menschen
einzustehen.
Mit
meiner Rechten habe ich diesen Staat und mein Volk gesegnet, auf daß
es fruchtbar sei und sich mehre.
Doch
siehe, meine Linke ist ebenfalls zum Segnen geschaffen. Und mit meiner
linken Hand habe ich eure arabischen Brudervölker gesegnet. Denn ihr
seid alle Abrahams Nachkommen und alle unter meinem Schutz. Ich habe euch
nicht geschaffen, damit ihr euch gegenseitig umbringt, sondern damit ihr
das Land bewirtschaftet und euch des Lebens freut!
Hebe
ich etwa meine Rechte, um die Linke zu schlagen oder die Linke, um die
Rechte zu töten? Meine Hände sind zum Aufbauen geschaffen: zum
Wachsen und Pflegen, zum Fördern der Wissenschaften und Künste.
Mein
Herz weint, wenn Juden Palästinenser unterdrücken und vertreiben,
und es weint, wenn jugendliche Palästinenser in verblendetem Glauben
sich und ihre Mitmenschen ins "Paradies" bomben. Wisset: wer dem anderen
das Land und Vieh wegnimmt und das Wasser abgräbt, der bricht ebenso
meine Gebote wie der, der aus Rache oder zu seiner oder meiner Ehre tötet.
Wer so handelt oder andere dazu anleitet, wendet sich ab von mir und geht
in die Irre und mit ihm alle, die ihm folgen.
Ihr
aber sollt wissen: Das, was ihr den anderen an Gutem oder Bösem wünscht,
das widerfährt euch selbst. Wünscht ihr dem anderen Gutes, so
werdet ihr gedeihen, wünscht ihr ihm Böses, so zieht es euch
ins Verderben.
Dies
ist, was der Herr unser Gott, am heutigen Tag seiner Dienerin gesagt und
geraten hat. Sela.
Schalom
und Salam - und Friede auf Erden.
26.3.2002
Kirch geht - Murdoch
und Berlusconi kommen? von Regina Berlinghof @ 20:03
Ein
gespenstischer Alptraum kriecht in die deutsche Medienlandschaft. Big brothers,
die die Kultur verschleudern nur um des lieben Geldes willen, kennen wir
schon. Jetzt geht es um die politische Herrschaft. Berlusconi macht es
in Italien vor. Der reichste Mann des Landes - Ministerpräsident.
Seine Fernsehstationen haben ihn an die Macht gehievt. Jetzt greift er
nach dem Staatsfernsehen. Und auf der politischen Bühne läßt
er die Gesetze machen, die ihm passen: Geldwäsche, Steuerhinterziehung,
Bestechung werden zu harmlosen Delikten heruntergestuft mit schneller Verjährung.
Keine gegenseitige Rechtshilfe mehr mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden.
Kein Polizeischutz mehr für Richter und Staatsanwälte, die Mafiageschäfte
aufzudecken versuchen. Dem kürzlich ermordeten Biagi wurde Polizeischutz
verweigert - trotz seiner dringenden Bitten. Und dieser Nero-Berlusconi
will nun in Deutschland mitmischen. Und was Murdoch bedeutet, braucht man
nur an der Times ablesen. Von der absoluten Standardzeitung zum Revolverblatt
heruntergewirtschaftet. Man stelle sich vor, die FAZ oder Süddeutsche
auf BILDniveau ausgeblutet - nur um der Moneten willen. Demokratie bedeutet
Gewaltenteilung. Herrschaft des Volkes, die sich auf drei Säulen verteilt
und deren Vertreter durchs Volk berufen und kontrolliert werden oder die
sich gegenseitig kontrollieren: Legislative, Exekutive, Judikative. Die
Medien werden oft als vierte Gewalt bezeichnet. Wir müssen aufpassen,
daß sie nicht zur einzigen unter Berlusconi und Co werden. Und welche
Rolle spielen die Banken bei dieser Entwicklung? Allen voran die Deutsche
Bank?
Wer
bestimmt eigentlich noch in diesem Staat?
11.3.2002
An die Excelprogrammierer von Microsoft von Regina Berlinghof @ 21:26
O
Ihr Programmierer von Microsofts Gnaden! Seit der vierten Version lerne
und lehre ich Euer Excelprogramm. Mit tausend Schnicks und Schnacks habt
Ihr das Programm von Upgrade zu Upgrade aufgemotzt. Und von Upgrade zu
Upgrade warte ich darauf, den linken und rechten Rand von Kopf- und Fußzeilen
selbst festlegen zu können. Nun sitze ich vor Excel XP, und es hat
sich nichts geändert! Mit Excel XP kann ich inzwischen Hanja und Hangul
konvertieren; ich kann Daten aus dem WEB abrufen und in meinen Tabellen
aktualisieren, ich kann die Zahlen in Arabisch und Hebräisch von rechts
nach links eingeben, ich kann Grafiken und Dateipfade in Kopf- und Fußzeilen
einbinden. Nur eines kann ich nicht: Ich kann immer noch nicht den linken
und rechten Rand von Kopf- und Fußzeilen selbst bestimmen. Nun frage
ich Euch, Ihr Excelprogrammierer: Wann endlich, wann, wird es mir möglich
sein, Kopf- und Fußzeilen nach eigenem Gusto zu gestalten, zum Beispiel
randgenau über oder unter dem Tabellenteil? Wann endlich, wann, wollt
Ihr den Normalbüroanwendern ein eigenbestimmtes Layout zugestehen?
Seid Ihr mit Scheuklappen gesegnet, daß Ihr keinen Spielraum nach
links und rechts zulassen wollt? Oder interessiert Euch die Normalbürowelt
nicht mehr, sondern nur noch Eure eigene Programmierwelt? Könntet
Ihr bitte mal aus Euren Programmierhöhen in die Welt des Normalanwenders
herabsteigen und einmal für die Niederungen des Alltagsbedarfs programmieren
und excellieren?
Mögen
die Heiligen aller Bits und Bytes Euch und Bill of the Gates gnädig
sein!
17.2.2002
Neues
vom klassischen Orient von Regina Berlinghof @ 22:59
Gestern
waren in der Frankfurter Denkbar e.V. der Übersetzer, Verleger und
Musiker Kaveh Dalir Azar und drei weitere Musiker zu Gast. Er hat zusammen
mit Bernhard Meyer von der Uni Köln zum ersten Mal eine Gesamtuebersetzung
von Rumis "Mathnawi" vorgelegt. Langsam über die Jahre in drei Bänden.
Bisher gab es nur Auszüge, Teilausgaben, vor allem von Annemarie Schimmel
in den Diederichsausgaben. Das ist, als hätten wir von Homer oder
Dantes Göttliche Komödie auch nur Auszüge. Maulana oder
Mevlana Rumi ist einer der bedeutendsten klassischen Sufimeister (13. Jahrhundert).
Sein Denken ganz weit und frei - jenseits aller theologischen Kategorien.
Er schockierte die Frommen und Fundamentalisten seiner Zeit - und heute
gelesen und verstanden, sprengt er noch immer jegliche fundamentalistische
Strenge.
Die
Leistung von Kaveh Dalir Azar, der in Köln lebt, ist ganz ausserordentlich.
Und die Lektüre der drei Bände (man muss ja nicht gleich alles
auf einmal lesen) ist äußerst empfehlenswert. Die Übersetzung
ist in einer ganz ruhigen, schlichten Sprache gehalten, die das Alter der
Texte kaum merken läßt, dabei auch nicht modisch aufgemotzt.
Rumis
Verse werden noch heute rezitiert und gesungen. Die Musiker gaben auf der
kleinen Sitar, der Rohrflöte (Ney), der Harfe und der Trommel Kostproben
ihres einfühlsamen Verständnisses der Verse Rumis.
Von
meinem geliebten Hafis gibt es auch Erfreuliches zu berichten: Diese Woche
bekam ich von der Digitaldruckerei die Neuauflage der zweibändigen
Ausgabe des Diwan. Preisgünstiger als bei Libri Books on Demand, und
noch dazu in besserer Qualität: Satter Buchstabendruck, besserer Umschlagkarton.
BOD hat sich wirklich zur Apotheke entwickelt und nimmt die Rolle der Druckkostenzuschußverlage
ein. Ich bin froh, daß ich den ganzen Hafisschen Diwan jetzt wieder
zum günstigeren Preis anbieten kann: 46 Euro.
Und
heute habe ich die Freigabe für Bethges Nachdichtungen klassischer
türkischer Lyrik gegeben. "Das türkische Liederbuch" erscheint
Anfang März und ist der dritte erschienene Band seiner Nachdichtungen
orientalischer Lyrik.
Nun
ist endlich wieder Zeit zum Weiterschreiben am neuen Roman.
1.1.2002
Echo
auf Hans Bethges: Die chinesische Flöte von Regina Berlinghof @ 22:56
Zwischen
den Jahren erreichte mich ganz überraschend die erste Besprechung
der Nachdichtungen orientalischer Lyrik von Hans Bethge. Nun muss ich hier
doch mal gackern, weil es die Herausgeberin und Verlegerin freut, wenn
das "Kind" so freundlich angenommen wird. Ausserdem kommt die Rezension
aus Berlin - und so gebe ich hier zwei Auszüge nach Berlin zurück
(aus: "Das neue China", Heft 4, 2001 - Zeitschrift der Gesellschaft für
Deutsch-Chinesische Freundschaft)
"Obwohl
er weder Chinesisch noch eine andere orientalische Sprache konnte, gelang
es ihm durch sein Einfühlungsvermögen und seine Sensibilität,
die rhythmische Musikalität und den Klang der chinesischen Lyrik in
seinen Nachdichtungen einzufangen.
In
Bethges zeitlos schönen Nachdichtungen sind der lyrische Zauber und
die Musikalität chinesischer Poesie unverändert zu spüren.
Und so ist der Herausgeberin zu danken und zu hoffen, dass viele Leser
sich in dieser Ausgabe an der Schönheit klassischer chinesischer Dichtkunst
erfreuen werden."
Dagmar
Yu-Dembski, Berlin
Den
Gesamttext habe ich auf die Verlagshomepage gesetzt:
www.yinyang-verlag.de/NeueChina-Rezension.htm
zurück nach
oben |
aktuell:
Archiv:
aktuell:
2002
Juli-Dez.
2001
Jan-Juni
2001
August-Dez.2000
Juni/Juli
2000
Mai 2000
Frühere Seiten:
1234
Archiv:
Next Pages:
1234 |